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Montag, 17. August 2015

Ein Fall von Tourismuswerbung im ländlichen Raum

Regional- und Ortsmarketing ist bislang eine klassische Domäne in der Werbung. Alle Texte sind schön brav und nett. Nun hat sich im Schwarzwald ein kleiner Ort einen Werbetext mit zweideutiger Anspielung erlaubt 'Steile Berge und Feuchte Täler' und diesen noch graphisch auf einer Plakatwänden untermalt, für Deutschlands ''ersten Männerparkplatz''. An Politiker mit derber Sprache hat man sich ja schon gewöhnt. Es ist gewiss ein neues Phänomen, dass es Menschen mit einem Hang zur schlüpfrigen Sprache in das Bürgermeisteramt schaffen. Mit einem solchen Slogan werden eher sogenannte Liebeszenter beworben. Aber im heutigen Marketing zählen nicht mehr gute oder schlechte Werbetexte, sondern Hauptsache man spricht darüber und besonders viel. Es ist noch zu früh um ein Fazit über den Erfolg dieser Kampagne zu ziehen. Interessant ist, dass nicht die Kirchen sondern die Landesbeauftragte für Gleichstellung und die Frauenzeitschrift Emma sowie ein Teil der Internetgemeinde sich gegen diesen Slogan ausgesprochen haben. Der verantwortliche Bürgermeister versucht sich mit dem Verweis auf Humor (Altherrenwitz?) und Freiheit der Kunst herauszureden. Aber es geht auch anders. Werbetexte wie 'Wir können alles ohne Hochdeutsch' oder 'Laptop und Lederhose' für zwei süddeutsche Regionen bringen regionale Eigenschaften zur Geltung. Es ist für die Tourismuswerbung vorteilhaft, wenn sich die Touristen damit angesprochen fühlen und bei ihrem Besuch diese Botschaft wiederfinden. Eine Kunst ist es Touristen mit der richtigen Werbungbotschaft anzusprechen, die zu dem Ort und der Region passen und davon möglichst viele.

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