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Mittwoch, 19. August 2015

Die Verödung von Innenstädte

Nicht nur in Dörfern sondern auch in kleinen und mittelgroßen Städten verschwinden immer mehr Geschäfte. Die Leerstände sind teils beträchtlich. Während auf den Dörfern die Gründe dafür meist der ausbleibende Umsatz, fehlende Nachfolger und eine starke Konkurrenz mit den städtischen Supermärkten und sonstigen Geschäften sind, so sind in den kleineren Städten die Gründe dafür meist die Verdrängung der Autos und die Ansiedlung von Einkaufszentren auf der grünen Wiese vor der Stadt. Hinzu kommen ebenso fehlende oder geeignete Nachfolger für die Geschäfte. In einem Ort wie Volkmarsen hat die Werbegemeinschaft der Geschäftsleute Schwierigkeiten die frühere Attraktivität der ehemals gutsortierten inhabergeführten Geschäfte zu erhalten. Der Autoverkehr und das Parken ist hier nicht das Problem. In Warburg hat sich nun nördlich der Stadt einige neue, meist große Geschäfte angesiedelt und die Einkaufsmeile im Zentrum mit ihren Geschäften stückweise verdrängt. Hier kommt die engen Durchfahrtsstrassen, fehlende Parkplätze und Parkplatzgebühren erschwerend hinzu. Im Stadtkern gibt es keinen Supermarkt mehr. Nun soll im Südbereich, im ehemaligen Postzentrum, ein weiteres Nahversorgungszentrum entstehen. Aber es gibt auch Städte, wie bspw. Haltern, die dank der dort gut organisierten Geschäftswelt, die Attraktivität der Geschäfte in der Innenstadt nicht nur erhalten sondern sogar ausbauen konnten. Diese Initiative hat schon begonnen, als die Geschäftsleute ihre Kunden in den 1970ziger Jahren, d.h. aufgrund deren erhöhte Mobilität, an die Einkaufszentren in den Großstädten zu verlieren glaubten. Jetzt kommen sogar Kunden aus den Großstädten, um dort einzukaufen. Die Auswahl von Geschäften und Waren auf engem Raum im historischen Stadtkern und die freundliche Kundenansprache machen dies möglich. Nun sind auch in Haltern die großen Supermärkte wegen dem Flächenbedarf in die Außenbezirke ausgezogen, aber keines ist so dominant und attraktiv, dass die Geschäfte in der Innenstadt mit den Eisdielen, Cafés, Bäckereien, Metzgereien, Imbissen, Restaurants usw. darunter leiden. Gegen den hohen Flächenbedarf von Supermärkten ist wenig auszurichten. Diese Entwicklung hat in den USA und Frankreich, mit den ''Grand Surface''
schon vor langer Zeit Einzug gehalten. Neben guter Erreichbarkeit und guter bzw. freundlicher Ansprache der Kunden helfen gut ausgewählte Waren und Dienstleistungen, welche in den Supermärkten nicht existieren sowie eine gute Mischung von Geschäften und Cafés, Bistros usw., die sogar Kunden von auswärts anziehen. In den dörflichen Siedlungen Halterns haben sich Hofläden mit Cafés (in Lavesum) und Restaurants (Lippramsdorf), Erlebnisbauernhöfe mit Einkaufsmöglichkeiten (Sythen und Lavesum) konzentriert, so dass dort auch ein Einkaufsangebot für die Einheimischen des ländlichen Raums erhalten werden konnte.

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