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Samstag, 28. Mai 2016

Zum Begriff der Integration in einer gewaltfreien Gesellschaft

Kein Begriff in der öffentlichen Diskussion wird so schwubbelig, schwammig bzw. irreführend gebraucht wie der der Integration. Momentan wird der Begriff in verschiedenen Kontexten von verschiedenen Vertretern mit unterschiedlichen Vorstellungen verwendet. Einmal wird an eine Leitkultur gedacht, die aber nicht das Integrationsziel sein soll, weil andere die Gefahr der Integration als Assimilation sehen und diese als Verbrechen bezeichnen, dann sollen nun die Einheimischen die Sprache der Migranten und immer mehr über die Religion und Kultur der Zuwanderer lernen, ohne dass diese sich die Gesetze, die Sprache, Kultur und Gepflogenheiten des Gastlandes erlernen oder respektieren sollen. Dies ist vergleichbar mit einer Situation an jeder Verkehrskreuzung, bei der die Verkehrsteilnehmer in jedem Fall die Vorfahrtsregeln neu ausdiskutieren müssen. Den Bürgern wird erklärt, dass Integration gut ist, und dass es wert ist, dafür sehr viel Steuergelder zu zahlen. Dies ist überraschend, denn seit dem neolibralen Wirtschaftsdenken macht es nach dieser neuen Wirtschaftslogik für ein finanzielles Investment erst dann Sinn, wenn die Voraussetzungen dafür gegeben sind. Zu den Voraussetzungen ein Gedanke: Alfred Grosser hat mal es als glückliche Fügung bezeichnet, dass nach der Auswanderung bzw. Flucht seiner Familie vor dem Nazi-Regime nach Frankreich sein Vater früh verstorben sei. Er meinte somit fiel ihm die Integration und das Erlernen der neuen Kultur wesentlich leichter. Er hat dies über einen längeren Zeitraum mehrmals wiederholt auch in Deutschland. Nun kommt nach Jahrzehnten der Integration der Versuch Menschen aus sehr unterschiedlichen Kulturen, die zu den europäischen gegensätzliche Werte besitzen, die Frage auf, ob die Integration nicht besser ohne ''Machos'' gelingen kann. Die sogenannte Mitwirkungspflicht zur Integration ist nicht nur der bekundete Wille sondern auch die gelebte Integration. Die Gewaltübergriffe auf Frauen aber auch auf Ordnungskräfte sind Belege, dass das westliche Wertesystem nicht respektiert und gelebt wird. Aus diesem Grunde kann eine Einwanderung von Männern aus diesem zu Europa diametralen Kulturkreisen, wie er momentan stattfindet, für die Gesellschaft in Europa schädlich sein. Vielleicht sollten diese Männer durch Frauen ausgetauscht werden? Jüngst wurde von einem Wissenschaftler behauptet, dass die deutschen Männer verlernt hätten sich zu prügeln, aber dies nicht das Resultat einer Zivilisationsentwicklung? Unter anderem stellt die gewaltfreie Gesellschaft eine höhere Zivilisationsstufe dar, die eines der ersten Integrationsziele sein muss. Die Gewalt von Individuen oder Gruppen (Flash Mobs) ausgeübt, kann die Zivilisationsstufe dieser Gesellschaft wieder zerstören. Bei Zerstörung dieser Stufe würde Europa an diese Gewaltkultur assimilieren und sie respektieren. Wäre dies nicht wiederum ein Verbrechen?

Mittwoch, 25. Mai 2016

Welche Lehren können aus den österreichischen Bundespräsidentschaftswahlen 2016 folgen?

Die Bundespräsidentenwahlen #bbw16 werfen eine Menge Fragen auf. Es wurde zuletzt ein Lagerwahlkampf, hier weltoffen, zukunftsorientiert, proEU und dort das Gegenteil. Aber ist dies wirklich so? Die Gewinne des anderen Lagers, ist vor allem auf die Unzufriedenheit mit den etablierten herrschenden Parteien und deren Politik zurückzuführen. Die Bürger fühlen sich durch diese nicht mehr vertreten, sondern sie erkennen immer mehr die langfristigen Schäden der bisherigen Politik. Es ist nicht nur die Machtversessenheit- und der Machtmißbrauch, der Einfluss der Lobby, die Korruption, der österreichische Proporz sondern auch die Bevormundung und Irreführung der Bürger, die nicht mehr alles hinnehmen und glauben was ihnen vorschreibt oder weiss machen will, sowie die ungelöste Euro-Krise und zuletzt auch die schlecht bewältigte Flüchtlingskrise. Wenn man den Bürgern die Flüchtlinge als Lösung von Problemen ''verkauft'', aber dadurch neue massive Probleme entstehen, die offen sichtbar sind, dann leidet darunter die Glaubwürdigkeit der Politik und des Staatswesen. Von Pro EU in Zeiten der Euro-Krise, Scheitern des Schengen-Abkommens, fehlende Solidarität in Europa und Brexit zu reden, grenzt das schon an Verdummung. Daran leisten die Massenmedien einen Beitrag. Sind es nicht die fehlende Opposition und fehlende peblizitäre Elemente, die erst die Fehlentwicklungen möglich gemacht haben? Der Bürger fragt sich zurecht, wer für diese Fehlentwicklungen zahlen soll? Die Bürger machen sich Sorgen um ihre Sicherheit, die Meinungsfreiheit, ihre Rechte, ihren Wohlstand und ihre Zukunft. Noch ein Aspekt zu den Interpretationen der Wahlergebnisse: Die Wähler des anderen Lagers werden als junge, männliche Landbevölkerung mit niedrigen Bildungsstand oder als Verlierer tituliert. Es mag in den Analysen der Wähler zutreffen, aber fördern diese Aussagen nicht Vorschub für die Diskriminierung dieser Gruppe? War es nicht so, dass es bei den Wahlen massiven Druck und Einfluss von außen gegeben hat? Davon haben sich nicht wenige Bürger bei der Stimmabgabe beeinflussen lassen -- obwohl die Unzufriedenheit mit der großen Koalition hoch ist -- nur diese Wählergruppe nicht. Gerade wenn man sich die Stimme desjenigen anhört, der für die Steuersparmodelle von internationalen Unternehmen in seinem Land mitverantwortlich sein soll, und dies andere europäische Staaten in Finanzprobleme aufgrund fehlender Steuereinnahmen gebracht hat sowie die Aufklärer dieses Skandals sich nun vor Gericht verantworten müssen, dann muss die Frage lauten, war diese Wahl nicht ein Votum gegen diese Art von Fehlentwicklungen? Dass einige Vertreter der rechten Parteien völkisch oder herablassend über Menschen anderer Kulturen sich äußeren ist höchst problematisch und zu bekämpfen. Aber dies muss gerecht, fair und nicht durch Manipulation und Tabusierung geschehen, ansonsten droht nicht nur eine Polarisierung sondern Radikalisierung. Diese nationalistischen Äußerungen sind absout kontraproduktiv und schaden den sachlichen und notwendigen Problemlösungen. Die existierenden Probleme in Europa geben aber Anlass zur Sorge. Die Lagerbildung hat nun zwar einen Kandidaten verhindert, aber damit selbst wird kein einziges Problem gelöst, sondern die Verantwortlichen der Fehlentwicklungen geschützt. Das Gerede von Warnung ist nicht so glaubwürdig. Dazu muss es erst zu einem Politikwechsel mit neuen Verantwortlichen kommen. Angeblich soll der neu bestellte Bundeskanzler in Österreich schon ein Zeichen der Umkehr vor der Stichwahl an die Wähler gewesen sein. Der junge österreichische Außenminister hat in einem Kurzinterview am 24. Mai 2016 einige wichtige Kritikpunkte angesprochen. Wenn es dennoch nicht zu einem Politikwechsel kommt, dann droht eine fortschreitenden politische Radikalisierung, wie es analoge Entwicklungen in anderen Ländern aufzeigen.