Stat

Sonntag, 31. Juli 2016

Ein getürkter Putsch?

Nach dem gescheiterten Putschversuch einiger türkischen Militärs vor zwei Wochen, stellt sich die Frage, was der Hintergrund war und ob es ein wirklicher Versuch oder nur ein vorgegebene Putsch war. Mittlerweile hat die türkische Regierung viele Mitarbeiter in dem Militär, in der Justiz, in den Medien und auch im Erziehungswesen entlassen und inhaftiert. Die Zahl der Festgenommenen ist unvorstellbar hoch. Eine Bewegung, welche mit der Regierungspartei zusammen im Bündnis, den laizistischen Staat ''überwunden'' hat, wird nun als terroristische Vereinigung von der Regierung bezeichnet. Andere Partner der türkischen Regierung sind fragwürdig. Der Umsturz der politischen Machtverhältnisse in der Türkei erinnert an eine Revolution in Zeitlupe, wobei auch die EU den Beitrittskandidaten und die dortigen Entwicklungen, sehr genau zugesehen hat, aber nichts bemerkt haben will, sich einer Mitverantwortung stellen muss. Die Regierungspartei soll auch mit terroristischen Gruppen zusammengearbeitet haben, die in Syrien und Irak aktiv sind. Die Publikation des ehemaligen US-Generalleutnants sieht als einzige Überwindung des islamischen Terrors, u.a. die Einstellung der Beziehungen mit Staaten, die die Terrorgruppen unterstützen. Die Konsequenzen der politischen Umwälzungen in der Türkei sind auch in Deutschland und Österreich zu spüren. So wurden bei spontanen, nicht angemeldeten Demos Einrichtungen von ''nichtregierungstreuen'' Organisationen oder Wirtschaftsbetriebe gewalttätig zerstört. Die Türkei hat andere Staaten aufgefordert, dort lebende mutmaßliche politische Gegner an sie auszuliefern. Nun soll am letzten Julitag des Jahres 2016 in Köln eine Demonstration stattfinden, bei der Regierungsanhänger ihre Unterstützung für die türkischen Regierung zum Ausdruck bringen wollen. Sie nehmen das Recht auf Demonstrationsfreiheit in Anspruch, obwohl die Vorfälle direkt nach dem Ereignis des gescheiterten Putsches nicht frei von Gewalt und Respekt vor Andersdenkenden und Minderheiten waren und obwohl die Veranstaltung eher an eine Wahlkampfveranstaltung und an eine Machtdemonstration erinnert. Seit einiger Zeit dürfen deutsche Abgeordneten die deutschen Truppenverbände, die in der Türkei aufgrund des militärischen Beistands der Nato stationiert sind, nicht besuchen. Der Deutsche Botschafter in Ankara hat zur Zeit keinen Zugang mehr zu Regierungsstellen. Dennoch wollten die Organisatoren der Demonstration türkischen Regierungsmitglieder entweder selbst während der Demo reden lassen oder über eine Videoübertragung Live zuschalten. Letzteres hat in letzter Instanz das Bundesverfassungsgericht am Vorabend in einer Eilentscheidung abgelehnt. Dies wurde von türkischer Seite als Beschränkung der Meinungsfreiheit und ein Flaggenverbot kritisiert, aber den Duisburger Flaggenstreit wohl vergessen.. Für den Beobachter der Geschehnisse, stellt sich die Frage, ob die Demo nicht insgeheim eine Parteiveranstaltung ist, die nur das Demonstrationsrecht für sich in Anspruch nimmt. Dafür werden fast 3000 Einsatzkräfte der Polizei benötigt, die der Steuerzahler finanzieren muss. Einige deutsche Bundesminister und die Ministerpräsidentin von NRW haben die Demonstranten zur Mäßigung aufgefordert, aber der Kölner Polizeipräsident musste mit den Organisatoren und dem türkischen Generalkonsulat die Bedingungen selber aushandeln. Dies hinterlässt insgesamt einen schalen Eindruck der deutschen Politik, die bislang diese türkischen Verbände immer hofiert haben und sogar die doppelte Staatsbürgerschaft durchgesetzt haben. Hier zeigt sich auch, dass der Begriff ''Integration'' hinterfragt werden muss. Manchem Bürger wird durch diese Ereignisse nun klar werden, dass die Souveränität des Staates Deutschland mit den Altparteien, trotz einiger eilig abgefeuerten Worthülsen von denen kein Wähler Konsequenzen erwartet, nicht mehr gewährleistet ist. Dies schafft neben den berechtigten Sorgen um die innere Sicherheit im Land (''Wieso schaffen wir das nicht?''. So ein Staat erfüllt noch nicht einmal die Voraussetzungen für die Bezeichnung Nachtwächterstaat) , Vorschub für andere neue politischen Parteien. Das Motto 'ein weltoffenes Deutschland ohne Grenzen und mit viel Toleranz'' steht angesichts dieser Entwicklungen auf dem Prüfstand. Ob die derzeitigen deutschen Politiker es schaffen, mit den ihnen zur Verfügung stehenden Mitteln den Einfluss auf hier lebenden Menschen und deren Verbänden, die sich Ideologien und Politikern im Ausland mehr verbunden fühlen als den hiesigen, und die auch vor Grenzüberschreitungen nicht zurückschrecken, ist offen. Kritisch wird die Doppelmitgliedschaft von Parteibüchern von Mitgliedern der Altparteien sowie die der Parteien und Strömungen des islamistischen Spektrums gesehen. Wenn die EU die Umwälzungen trotz intensiver Beobachtung des Beitrittskandidaten Türkei nicht rechtzeitig erkennen konnte, so bleibt es fraglich, ob der Einfluss der türkischen Verbände in Deutschland auch richtig erkannt werden. Die Spiele in dem demokratischen Rechtsstaat sind eröffnet.

Donnerstag, 28. Juli 2016

Fehlen nur ein paar Maßnahmen?

Ein Experte ist besorgt, es fehlen seitens der Regierung nur ein paar Maßnahmen. Es ist bekannt, dass Politiker keine relevanten Qualifikation für die Besetzung eines politischen Amts vorweisen müssen. Momentan scheint das Amt des Innenministers besondere Qualifikationen und Weitsicht zu erfordern. Wie wäre es mit einer richtigen Stellenausschreibung? Messen kann man gute Innenminister daran, dass sie die innere Sicherheit gewährleisten. In der letzten Zeit entsprach die innere Sicherheit nicht mehr den gewohnten Vorstellungen der Bürger. Eigentlich müssen die Minister bei Versagen zurücktreten, denn dies zeigt, dass sie ihren Aufgaben nicht gewachsen sind. Ein Rücktritt bei jedem Sicherheitsproblem würde vielleicht die Anstrengungen der Minister erhöhen und die Auswahl der Kandidaten verbessern. Denn nach jedem Attentat muss die Sicherheitsstrategie hinterfragt werden und aus den Fehlern gelernt sowie konsequent und angemessen gehandelt werden. Dazu gehört auch gerade dann wenn sie die Ereignisse wie Attentate abwiegeln und diese als Amoklauf deklarieren, ein Rücktritt der Minister. Es sei denn, man ist schon im Bürgerkrieg. Aber in diesem Fall sind die Verteidigungsminister zuständig, oder?

Dienstag, 26. Juli 2016

Das Prinzip von Check and Balance in einer Demokratie

Das Prinzip von Check and Balence sollte in jeder gut funktionierenden Demokratie Anwendung finden. Vor allem sollten die drei Säulen des demokratischen System, die Justiz, das gesetzgebende Parlament und die Regierung voneinander unabhängig sein. Zudem sollten die Medien als vierte Kraft ebenso unabhängig von dem System sein. Aber sind sie das? Die Existenz einer Opposition erkennt man an konträren politischen Positionen. Große Übereinstimmung ist da eher verdächtigt. In der ehemaligen DDR gab es auf dem Papier auch eine Demokratie, aber wie viele Menschen wussten, dass diese nur die äußeren Form erfüllte. Das politische System in Deutschland hat sich in den letzten Jahren stark verändert. Kaum noch Urteile des Bundesgerichtshofs oder Verfassungsgerichts, welche von der Regierungslinie abweicht. Die Medien singen das gleiche Lied wie die Politiker. Dafür bekommen die öffentliche Medien eine Art Steuer, die man aber nicht so nennt. Dafür verpassen diese auch mal über aktuelle Ereignisse zu berichten oder zu informieren nicht so gut. Idealerweise lenkt man zudem den Unmut auf ein oder mehrere Staaten, in denen die demokratischen Verhältnisse offensichtlich noch schlechter sind als im eigenen. Damit wird die Energie der Wütenden noch ab- und umgelenkt. Gegner werden als Spinner und Querulanten dargestellt.

Montag, 25. Juli 2016

Leidet Deutschland an dem Helfersyndrom?

Der Begriff Helfersyndrom wurde 1977 von dem Psychoanalytiker Wolfgang Schmidbauer geprägt und wird auch in anderen Sprachen so als deutsches Lehnwort übernommen. Wichtig ist bei Syndromen meist die Diagnose und Ursachenforschung. Der Duden definiert das Syndrom ''seine Unfähigkeit Bedürfnisse zu äußern, beruhende Störung, die sich einem übertriebenen Bedürfnis zu helfen zeigt''. Schmidbauer sah damals besonders Berufe wie Lehrer, Pfarrer und Sozialarbeiter betroffen. Manche sehen da auch Pfarrerfrauen, die Personen in ihrem Umfeld helfen wollen, ''die selbst gar nicht wissen, dass sie ein Problem haben''. Aber in Deutschland gibt es noch einen anderen, älteren Ausspruch am Deutschen Wesen mag (meist zugespitzt durch 'soll' ersetzt) die Welt genesen, aus Emmanuel Geibel's Gedicht Deutschlands Beruf aus dem Jahre 1861. Dabei kommt dieser Handlungsdrang zu helfen als nationale Aufgabe zum Vorschein. Theodor Heuss erteilte der zugespritzten Version, gerade nach zwei Weltkriegen, eine Absage. Auch wenn Hilfsbereitschaft etwas menschliches, meist als christlich gesehen wird und im Prinzip wünschenswert ist, muss man als Helfer auch seine Grenzen erkennen. Eigentlich sollte eine Bedürfnisanalyse vor jeder Handlung stehen. Denn wenn die Gefahr besteht, dass man ausgenutzt wird und/oder seine eigen Kräfte überschätzt und/oder Gefahren nicht erkannt werden, droht ein Burn-out, Kollaps oder sogar die eigene Vernichtung. Dass erbrachte Hilfe auch Gefahren birgt und missbraucht wird, liest man täglich in den Medien. Wichtig erscheint nun, dass rechtzeitig mit der Therapie begonnen wird und Korrekturen eingeleitet werden.

Samstag, 23. Juli 2016

Die Rattenfänger von H.

An der Geschichte aus einer Stadt an der Weser ist im Vergleich mit der gegenwärtigen Entwicklung nur ein Aspekt vergleichbar. Die erfolgreiche Verführung von Jugendlichen durch einen Rattenfänger. Millionen Euros wurden in sozialpädagogische Programme zur Betreuung von gefährdeten Jugendlichen gesteckt. Dies werden betreut von angeblich professionellen Sozialpädagogen, Psychologen usw. Dennoch finden die Rattenfänger aus einem anderen Kulturkreis und obwohl sie Amateure sind und Gewalttätigkeit verherrlichen, bei den jugendlichen Zielgruppen mehr Anklang als die staatlichen Betreuungsangebote. Die Gründe dafür sind komplex, aber diese Feststellung muss man sachlich eingestehen. Fehlt den Jugendlichen eine Identifikation mit dem Land und der Landeskultur in dem sie leben? Wie wäre es mit Besuch von Theaterstücken von Lessing´s Nathan der weise bis Kleist#s Der zerbrochene Krug, Besuch von historischen Stätten, mehr Geschichtsstudium? Jugendliche, die nie wissen, welche Werte gut oder schlecht sind, brauchen geistige Angebote zum Nachdenken in der Gesellschaft in der sie leben.

Mittwoch, 20. Juli 2016

Einkehr zur Umkehr?

Für den Zulauf von neuen Parteien gibt es in der Regel immer mehrere Gründe. Meist werden diese Gründe in den Parteien selbst nicht wahrgenommen oder als Minderheitenpositionen unterdrückt. Meist fehlt auch ein ehrlicher Dialog mit den Wählern, die man eher belehren als von ihnen Kritik hören möchte. Und wenn dass doch passiert, dann kostet es viel Umdenken und Kraft, um alte Positionen zu überwinden. Insgesamt muss man damit rechnen nach großen Veränderungen Wähler zu verlieren. Aber angesichts solcher Demos und Ereignisse bleiben auch wenig Alternativen. Auch die Solidarität mit Extremisten, die den Flüchtlingsstatus erhalten haben, hat irgendwann keinen Wert mehr. Jede Kursänderung der Parteien birgt die Gefahr eines Glaubwürdigkeitsverlusts und einer Wählerabwanderung. Aber dies ist das Resultat einer politischen Orientierung, die sich als fatal erwiesen hat. So eine Kehrtwende wird deshalb mit einem politischen Manöver eingeleitet, da mit die eigene Glaubwürdigkeit weniger leidet. Nun versuchen die Politiker und hier der betroffenen Parteien neue Wählergruppen anzusprechen. Indes wird in einigen Ländern von neuen Parteigründungen hier und hier berichtet, welche eine starke Beziehung zu dem Heimatland ihrer Wähler haben. Aber es dürfte fragwürdig bleiben, ob sie angesichts der gegenwärtigen Konflikte über die notwendige Sperrklausel (in Deutschland 5-%-Prozenthürde) kommen und angesichts dieser gewalttätigen Ausschreitungen, der nicht angemeldeten Demonstrationen, ob sie überhaupt für die Wahlen zugelassen werden.

Dienstag, 19. Juli 2016

Was ist die Kunst der Politker? Teil1

Politiker beherrschen die Kunst Aussagen öffentlich fallen zu lassen Hier ein Beispiel, die die Wähler gerne vernehmen, aber gleichzeitig sie nicht bemerken lassen, dass daraus keine Konsequenzen folgen. Zumindest lassen sich Politiker für ihre Aussagen später nicht festnageln. Die Psychologie hat dafür mehrere Bezeichnungen und Theorien. Für die Demokratie ist so etwas langfristig schädlich, denn es führt zu Politikverdruss oder Glaubwürdigkeitsproblemen, Erosion der Demokratie, Wechsel zu einer anderen Staatsform usw. Aber bis das schlimmste eintrifft, haben die Verantwortlichen mit Sicherheit ihre Schäflein im Trockenen und/oder heuern bevorzugt bei Unternehmen aus den nicht-EU-Raum an (Hasse nich gesehen hier und hier und hier). Denn die Altersbezüge in Euro-Währung werden dramatische Wert-Veränderungen erfahren. Dies wissen Insider schon seit längerem.

Samstag, 16. Juli 2016

Zwei Tage nach dem schrecklichen Ereignis von Nizza

Die Ermordung von über 84 Menschen sowie über 100 Verletzten, die den französischen Nationalfeiertag am 14 Juli 2016 an der Strandpromenade Nizzas feierten, durch einen LKW ist ein neuer Meilenstein des Terrors in Europa. Frankreich ist in jüngster Zeit besonders oft Ziel von Attentaten. Die Attentatsziele sind meist ungeschützte Orte, wie hier in der Provinz. Bislang ist noch keine Lösung dieses Problems in Sicht. Ein Politikwechsel oder ein Rücktritt von Verantwortlichen ist nicht erkennbar. Wieviel Opfer muss es noch geben, bis Veränderungen in der Sicherheitspolitik eingeleitet werden? Zunächst muss auch hier wieder untersucht werden, wie es dazu kommen konnte, dass ein LKW, angeblich vom Attentäter als Eiswagen gegenüber dem Sicherheitspersonal ausgegeben, in die Menschenmenge auf der Strandpromenade hineinfahren konnte. Kraftfahrzeuge als Tötungsmaschinen zu verwenden, ist eine neue Qualität des Terrors in Europa. Der Attentäter soll den Behörden vor dem Attentat nicht als sogenannter Gefährder eingestuft worden sein. Hier scheint es ein massives Problem bei der Gefahreneinstufung durch Sicherheitsstellen zu geben. Der Attentäter ist 2005 von Tunesien nach Frankreich eingewandert. Ein Einwanderungsland in dem die Bevölkerung Opfer, damit sind nicht finanziellen Kosten sondern Menschenleben gemeint, bringen müssen, und welches an einer Ideologie 'des weiterso' und an den gewohnten Betroffenheitsritualen festhält, schafft ein hochgefährliches politisches Vakuum, in dem Politiker mit Radikallösungen Zulauf erhalten. In der Geschichte war es immer ein Problem, wenn Politiker Macht anstreben und sie auch erhalten, aber beratungsresistent und nicht lernfähig sind. Die Frage, die sich nun stellt, welche Lösungen helfen dieses massive Sicherheitsproblem zu bewältigen und nicht auszusitzen? Wenn die Strategie der selbsternannten Demokraten es ist, dringende Probleme auszusitzen und zu warten, dass andere, nämlich die nächste Generation von Verantwortlichen, sie lösen, dann ist dies ein Sargnagel der Demokratie.

Dienstag, 12. Juli 2016

Nur zwei Worte: italienische Bankenkrise

Da muss man sich ja bei dem IWF vielmals bedanken, dass er den Report über die Lage der italienischen Banken nicht vor dem Britischen Referendum veröffentlicht hat. Nicht auszudenken, wie es ansonsten ausgefallen wäre. Wie verantwortungsvoll diese Leute beim IWF doch waren, dass kann man ihnen gar nicht hoch genug anrechnen. Nun muss der deutsche Steuerzahler persönlich auch für die Vergabe von faulen Krediten in italienischer Banken mithaften. Na klar, wir alle sind Europäer, eines Europas der Banken und derjenigen Staaten, die nicht mehr Steuern einnehmen als sie ausgeben. Sowieso Verträge und Abmachungen werden je nach belieben von den Staaten eingehalten oder nicht. Die europäische Solidarität, sprich der Finanzstrom kommt aus der Steckdose, EZB genannt. Die Abkommen wie CETA und TTIP sollen von Technokraten der EU und nicht von Parlamenten abgeschlossen werden. Unternehmen bekommen Subventionen und Steuernachlass wie sie gerade es brauchen. Den Banken hilft man aus der finanziellen Bredouille und den Bankern gibt man obendrein Top-Boni, so als ob es einen freien Markt oder Eigenverschulden oder das Leistungsprinzip nie gegeben hätte. Die Ex-Verantwortlichen heuern bei nichteuropäischen Banken und Konzernen an, damit diese noch mehr Profit machen können. All dies bezeichnet man die europäischen Werte, die unveräußerlich sind. Wieso bekommen die Arbeitnehmer überhaupt noch Löhne und Gehälter, diese können doch die Unternehmen gleich einziehen? Damit kann man die Finanzbehörden und die umverteilenden Politiker doch gleich einsparen.

Mittwoch, 6. Juli 2016

Sind Stammtische das Grundübel?

Der deutsche Stammtisch scheint als das Grundübel der Menschheit. Alles böse stammt vom Stammtisch und deshalb ist er das Hassobjekt einiger Gruppen. Orientalische Tee- und Shisha-Bars scheinen dagegen wie ein Hort von Frieden, Freude Eierkuchens. Und weil die Stammtische so böse sind, haben die deutschen Journalisten, die diese besuchen sich nun auf englische Pubs wegen der Brexit-Entscheidung, auf die polnischen Milchbars wegen des Nationalismus, die österreichischen Heurigen wegen der hohen Zustimmung für den rechte Präsidentschaftskandidat und auf die ungarische Gulaschsuppenküchen wegen der unverschämten Flüchtlingspolitik und wegen dem Rechtsruck sowie auf die griechischen Cafenions wegen des Euros, die dortige Korruption und die Verschuldung eingeschossen. Aber dies sind nur Ablenkungsmanöver, um den deutschen Stammtisch aus der Schusslinien zu bekommen. Wie gut, denn ansonsten würden diese auch kritisiert, dass es in Syrien keine deutschen Stammtische gibt. Denn in den Teehäusern werden Gespräche immer geheimdienstlich abgehört und niemand wagt die Regierung wegen der drohenden Gefängnisstrafen zu kritisieren. Dies sind scheinbar ideale Verhältnisse für die deutsche Politik, deshalb man anscheinend auch einige Vertreter ins Land gelassen hat, damit dieses Beispiel auch in Deutschland Schule machen kann. Aber um schon mal vorbeugend gegen Stammtischparolen vorzugehen, hat man in Deutschland die öffentlich rechtlichen Medien, die die Oberhoheit im Meinungskampf, zwangsgebührenfinanziert, eingesetzt, aber man hat auch Experten. Es gibt sogar als Experten für Stammtischparolen, einen Professor für Erwachsenbildung, Dank einer renommierten Universität an Rhein und Ruhr. Dank dieses Experten wissen wir nun, dass Rechtspopulismus psychologische Gründe hat, weil man Angst vor Andersdenkenden (wie war das nochmal mit Brüssel und Berlin?, denn auf alternativlose Politik dürfen sich keine Alternativen entwickeln, wo käme man damit hin? Honi lässt grüssen) hat. Seit Siegmund Freud, eine der wichtigsten Erkenntnisse der Psychologie. Nur komisch, dass dieser Stammtischgänger und -vertreter sogar noch Platz für weitere Flüchtlinge in seinem ländlichen Ort sieht. Da scheint die herrschende Theorie des Experten und die Meinungen einiger Gruppen über Stammtische vielleicht doch nicht zu stimmen. Im dies zu erklären bereitet sich bestimmt der nächste Experte schon auf seine Professur vor, aber die Gefahr der Arbeitslosigkeit droht. Denn den Stammtisch kann man als kommunikativen Kleinstbiotop, bei dem sich die Teilnehmer ihren Frust über Politik und Gesellschaft von den Seele reden, betrachten, der im Zeitalter von Twitter und Facebook ernsthaft vom Aussterben bedroht ist und nicht von den manchmal geforderten GSG-7 Einsätzen.

Machen Referenden Europa handlungsunfähig?

Ein EU Politiker behauptet, dass Referenden Europa handlungsunfähig machen. Gewiss der Ausgang einiger Referenden machen es den Politikern nicht leicht. Aber so ist dies aber in einer reifen Demokratie. Die Bevölkerung hat mit dem Recht auf Wahlen und auf Referendum, zwei Instrumente Politiker abzuwählen und deren politische Entscheidungen zu korrigieren. Der EU scheint dies aber fremd zu sein, deshalb wird die EU zunehmend als technokratisch, bürgerfremd und undemokratisch wahrgenommen. In der Schweiz sind Referenden ein bewährtes demokratisches Instrument die Bürger zu befragen. Das ganze Theater um den BREXT zeigt doch, dass die EU selbst ihre eigenen propagierten Werte nicht lebt. Ständig liest man unsachliche udn unfaire Kritik, die an Beleidigungen oder an Rache erinnern. Zudem will man mit dem BREXT ein Exempel statuieren, um andere EU-austrittswillige Staaten vom Austritt abzuhalten. Dieses Verhalten kennt man doch aus nichtdemokratischen Staaten und nicht aus reifen Demokratien, die westliche Werte vertreten. Wer die Entscheidung der Bevölkerung nicht akzeptiert, darf die Bürger nicht weiter politisch vertreten. Man sollte sich eher Gedanken machen, warum es zu diesem Ergebnis gekommen ist und welche Mitschuld Europa daran trägt. Erst dann kann man die richtigen Konsequenzen durch eine Revision ziehen und Platz für einen Neustart machen. Natürlich ist die europäische Idee einzigartig und wichtig, nur haben fragwürdige Gestalten diese Idee für ihre Zwecke und durch Interessen, die nicht den Bürgern nutzen, korrumpiert. Wenn solche Politiker nun von mehr Europa reden, dann ist dies Machtanmassung und Populismus und führt zu mehr Zentralismus. Nichts ist uneuroäpischer als eine defekte und unreife Demokratie, von Lobbyismus getriebene politische Entscheidungen und ein politischer und bürokratischer Zentralismus.

Freitag, 1. Juli 2016

Ultraknappe Kommunikationen

Eigentlich muss man die Fähigkeit einiger Sprecher, die sich knapp äußern, bewundern. Sprecher schaffen es komplexe Botschaften in 140 Zeichen oder weniger zu verpacken. Man stelle sich vor die Bibel in 140 Zeichen. Aber knappe Kommunikation, wie die Einsilbigkeit im Niederdeutschen, setzt viel gemeinsames Verständnis voraus, ansonsten kann so etwas nicht funktionieren. Dabei unterschätzen manche Schreiber solchen knappen Botschaften das gemeinsame Verständnis in einer pluralistischen Gesellschaft. Gestern sagte der EU- Präsident auf das CETA Abkommen und die Zustimmung in den Mitgliedsländern angesprochen. ''Das sei ihn schnurzegal''. Vielleicht ist der Brexit und andere -xits und Beitrittsverhandlungen mit Staaten trotz der dortigen Verletzungen westlicher Werte, das Resultat solcher ultrakurzen Kommunikationen bei gleichzeitig unterschätzten gemeinsamen Verständnis. So beendet man aufgrund von Kommunikationsfehlern die europäische Idee. P.S. Jedes börsenorientiertes Unternehmen muss mit ad-hoc Meldungen Veränderungen, die das Geschäft verändern sofort melden. Bei der EU hat man mit der Bekanntgabe der Verhandlungen zum CETA bis nach dem britischen Referendum gewartet, vielleicht wäre dieses mit der Information noch deutlicher ausgefallen. Hier ein Versuch einer knappen Botschaft an die EU-Führung: Wie was das noch damals bei dem Sturm der Bastille?