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Donnerstag, 12. August 2010

R.I.P. Bruno Hake (1927-2010)


Am Donnerstag, dem 12. August, in den frühen Morgenstunden ist Bruno Hake im Alter von 83 Jahren von uns gegangen. Zu Welda im Jahre 1927 geboren, als einziges Kind der Eltern Karl Hake aus der Warburger Altstadt und Maria Deissel aus einer Weldaer Familie. Sein Großvater Deissel war als Möbelschreiner sehr bekannt. Geboren im bekannten Jahrgang 1927 hat er als Kind noch die Wirtschaftskrise miterlebt und wurde als Lehrling der Warburger Kreisverwaltung 1942 in den Krieg eingezogen. In Frankreich geriet er in Kriegsgefangenschaft und kehrte als 18-Jähriger nach Hause zurück. Er beendete seine Lehre und begann seine Verwaltungslaufbahn beim Kreis. Schon vor Auflösung des Kreises Warburg wechselte er in die Verwaltung des Berufskollegs. Die Nachkriegsjahre waren geprägt vom Hausbau am Hoppenberg, von der Familiengründung und einem Hobby, welches seine Passion wurde. Sein Interesse für die Ortsgeschichte wurde schon früh geweckt. Bald nach 1945 gründete er mit Anton Haffert und Alois Bodemann senior schon einen Weldaer Geschichtskreis. Nach seiner Pensionierung wurde ihm das Ehrenamt des Ortsheimatpflegers angetragen. Mit Leidenschaft und Engagement, die ihresgleichen suchen, übte er dieses Amt zum Wohle seines Gebutsortes aus. Diese Aufgabe war wie auf ihn zugeschnitten. Er entwickelte sich zum gefragten Kenner der Orts- und Regionalgeschichte, aber auch der historischen Arbeitsmethoden.
Bruno Hake hat sich als langjähriger Ortsheimatpfleger im hohen Grade um die Ortsgeschichte von Welda verdient gemacht. Beginnend im Jahre 1985 bis zum Jahre 2001 veröffentlichte er 17 Nummern der "Weldaer Heimatblätter", in denen unterschiedliche Kurzbeiträge die Weldaer Heimatgeschichte wiederspiegelten. 1994 verfasste unter dem Titel ''Welda ein Dorf zwischen Adel und Kirche" den Begleitband zur einer Ausstellung über die Ortsgeschichte von Welda im Museum im Stern zu Warburg. In den Jahren 1988 und 1989 erschien die zweibändige Ausgabe "Ortssippenbuch von Welda", das den Zeitraum von 1693 bis 1875 umfasste. Nur derjenige, der schon einmal in ein altes Kirchenbuch geschaut hat, kann auch nur andeutungsweise ermessen, welche Arbeit in einer solchen Veröffentlichung steckt. Im Rahmen seiner Recherchen lernte er noch im fortgeschrittenen Alter den vorteilhaften Einsatz eines Computers zu nutzen. Diese Weitsichtigkeit unterschied ihn durchaus positiv von anderen Zeitgenossen. Bruno Hake lernte aber nicht nur den Computer zu beherrschen, sondern er erwarb sich als Autodidakt bemerkenswerte Computerkenntnisse, die er gerne an zahlreiche Rat- und Hilfesuchende weitergab. Sein Wissen gab er an andere Kollegen weiter, die ebenfalls die Software verwendeten, um die Kirchenbüchereintragungen in eine Datenbank einzugeben. Er hatte hier eine Pionierrolle.
Durch die Bearbeitung der Kirchenbücher wurde er ein Experte bei der Entzifferung alter Schriften. Der Abriss des alten Weldaer Pfarrhauses war sicherlich ein wichtiges lokales Ereignis. Dabei wurde das Archiv der Gemeinde mit der Begründung vernichtet, dass diese Texte niemand mehr lesen könnte. Dies mag Bruno Hake angetrieben haben, alles, was er in die Hand bekam, zu transskribieren und in Computerdateien zu verschriften. Die Ortsgeschichte von Welda ließ ihn bis in seine letzten Tagen nicht los. Der passionierte Ortsgeschichtsforscher hat das Weldaer Wappen entworfen. Zudem war er Aufsichtsratsvorsitzender der damaligen Spar- und Darlehnskasse Warburg (heute Volksbank Warburg), Kreisbereitschaftsführer des Deutschen Roten Kreuz-Verbandes des Alt-Kreises Warburg, für dessen Erhalt er sich stark machte, außerdem war er zweiter Vorsitzender des Kirchenvorstands St. Kilian in Welda. Zudem hatte er noch eine Reihe anderer Ehrenämter inne. In seinem Arbeits- und Archivzimmer arbeitete er, als ob er nie außer Dienst gewesen wäre.
Diese Generation 1927 hat den Wiederaufbau des Landes geprägt und bis zuletzt vorgelebt. Ohne die Unterstützung seiner Frau Ingeburg hätte Bruno Hake nie diese Freiräume für seine Arbeiten zur Ortsgeschichte gehabt. Anfang dieses Jahres erkrankte er schwer. Aber es gab zwischenzeitlich die Hoffnung, dass er sich wieder erholen würde. Seine Familie hat sich aufopferungsvoll seiner Genesung gewidmet.
Unser Mitgefühl gehört seiner Familie, seiner Frau, seinen Kindern und Enkeln. denen wir unser Beileid aussprechen.

Samstag, 7. August 2010

24h-Tour durch Welda

Wenn Sie nur 24 Stunden in Welda verbringen können, was würden Sie in dieser Zeit unternehmen?

Erster Tag (Ankunft)

* Besuch von Verwandten, Bekannten oder Freunden oder des Friedhofs in Welda

* Abendessen in einem der Gasthäuser mit Küche (entweder im Gasthaus '''Zentral/Pferdestall''' oder '''Zur Twiste''' mit Biergarten)

* Chill-out entweder im '''Kulturbahnhof''' bekannt unter dem Namen KUBA (Musik hören und tanzen) oder '''Zum Treppchen''' (gemütlich Bier trinken und klönen)

Nacht: Unterkunft privat oder in einem Hotel oder in einer Pension (Warburg oder Volkmarsen)

Zweiter Tag (Abfahrt)

* St. Kilian-Kirche besuchen: Mittwoch Abend und Samstag Abend oder Sonntag Morgen (je nach Jahreswechsel mit dem Nachbarort): Heilige Messe

* anschließend Frühschoppen in einer der vier Weldaer Kneipen

* Mittagessen in einem der Gasthäuser mit Küche

* Schloßgelände besichtigen (Privatbesitz) oder Konzertveranstaltung beiwohnen im Festsaal (Sonntag nachmittags)

* Spaziergang durch den Ort oder zum Iberg (Drei-Steine, ehemalige Dreiländereck) oder (wenn Angelschein vorhanden) Angeln in den Weldaer Gewässern oder alternativ bei schlechtem Wetter die heimatkundliche Sammlung besuchen

* Abfahrt

Wer hat bessere Ideen?