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Montag, 30. Juni 2014

Schützenfest in Welda 2014

Das diesjährige Schützenfest in Welda ist etwas verregnet, dennoch macht es dem Königspaar und allen Beteiligten, wie immer Freude, wie diese Bilderstrecke verdeutlicht. Der Festakt der Inthronisation hat immer etwas Erhebendes. Wenige außenstehenden Personen, insbesondere Kritiker, sind sich nicht bewusst, welche wichtige Funktion das Schützenfest für die örtliche Kultur und das Selbstverständnis und Selbstbewusstein der Bewohner hat. Am Montag nach der Inthronisation gibt es mittags traditionell den Frühschoppen und die Königsmahlzeit und nachmittags den Frauenkaffee sowie abends zum Abschluss der Festlichkeiten den Tanz in der Festhalle. Die Musik wird von einer Band gespielt.



Donnerstag, 26. Juni 2014

Ist das Schützenfest nur ein Saufgelage?

Ist das Schützenfest nur noch ein Saufgelage? Ein sonderbarer Artikel aus einer Zeitung, die in der Hauptstadt produziert wird, wirft ein schlechtes Bild auf das benachbarte Sauerland und das Schützenfest (dazu an anderer Stelle oder in den Leserkommentaren des Artikels mehr). Ist die Aussage korrekt, dazu eine geschichtliche Erklärung: Ältere Leute erzählen gerne von ihren schönen Erinnerungen an frühere Schützenfeste, die nicht nur herrlich anzusehen, sondern auch angenehm zu feiern waren. Diese Feste stärkten die Ortsgemeinschaft und hatten etwas Erhebendes. Die Idee, dass jedes Jahr ein anderes Königspaar den ,Ort' regiert, was sie ja nur akklamativ oder spielerisch, ohne Wirkung oder Machtbefugnis, ausüben, ist, trotz des ernsten und notwendigen Hintergrunds der Bürgerwehr als Orts- und Landesverteidigung, eine fast demokratische Idee. Die älteren Bürger fanden die festlichen Kleider des Königspaares, des Hofstaates und der Festzugsteilnehmer, den Stil bei Tanz und Umzug erhebend. Abordnungen von Schützenvereinen aus Nachbarortschaften und das feierliche Protokoll geben den Teilnehmern und den Zuschauern das Gefühl einer königlichen Veranstaltung im kleinen Rahmen, beizuwohnen. Die Reden waren gut vorbereitet und sprachen, wenn sie gelungen waren, die Herzen der Bewohner an. Das Schützenfest war die Kulturveranstaltung im Ort und sollten es immer noch sein. Die Abende im Festzelt, dienten dem Tanz und der gepflegten Unterhaltung. Die neuen Kleider und die Änderungen waren bei den Damen beliebtes Gesprächsthema. Die Erneuerungen wurden diskutiert und zur hohen Kultur vor Ort erhoben oder verworfen. Man wähnte sich einem königlichen Hofe ganz nahe zu sein. Da musste man sich und da wusste man sich zu benehmen. Das Schützenfest ist eine rituelle Veranstaltung, bei der die Teilnehmer die hohe Kunst der Disziplin am Königshof üben. Gewiss wurde auch Bier und Schnaps getrunken, aber der Rahmen des Konsums war bescheiden, und das aus verschiedenen Gründen. Es gab wenig Bierleichen, kaum Gegröhle oder Prügeleien. Aber diese sind neue gesellschaftliche Phänomene, die auch in den Großstädten anzutreffen sind. Dort ziehen betrunkene Leute am Wochenende durch die Straßen der Kneipenviertel. Sie stören die nächtliche Ruhe an der Anwohner. Feste und Parties gerade solche wie Schützenfest oder große Feste, ziehen diese Personengruppe an. Das Problem besteht also nicht nur auf dem Land, sondern ist an allen Orten und international zu beobachten. Aus England kennt man dieses Phänomen schon länger.

Ist das bürgerliches Engagement gefährdet durch immer neue gesetzliche Auflagen?

Nun ist wieder die Saison der Schützenfeste. Viele Personen, gerade im ländlichen Raum, engagieren sich in Vereinen. Das Schützenfest ist in manchen Ortschaften das wichtigste Fest für nicht wenige der Bewohner. Dennoch klagen die Vereine und Verantwortliche, dass die freiwillige Arbeit, bei immer weniger Helfern stets schwieriger wird. Der Grund dafür sind die staatlichen Auflagen für Feste, Bewirtung usw. Auch wenn jeder Bürger einsieht, dass Sicherheit und Umweltschutz usw. wichtig sind, führen die Auflagen teilweise zu erheblichen Mehrbelastungen unter den Helfern. So darf beispielsweise in Schützenfesthallen nicht mehr geraucht werden. Dies kann zu Bußgeldern führen. Deshalb müssen die Helfer die rauchenden Besucher sofort finden und aus den Raum bitten. Eine andere Auflage ist die Sicherheit von Festumzügen. Hierfür werden nun mehr Ordnungskräfte, meist ehrenamtliche Personen, benötigt. Diese Mehrbelastung ist den Bürgern, die helfen wollen, nicht immer zu vermitteln und kann zum Rückgang des bürgerlichen Engagements führen, zumal die Bevölkerungszahlen eher abnehmen und das Alter der Bevölkerung zunimmt. Wenn die Auflagen ignoriert werden, ist die Durchführung weiterer Veranstaltungen, die periodisch stattfinden, gefährdet. Bei der Umsetzung der Auflagen, ist sowohl der Gesetzgeber als auch die durchführenden Behörden bei der Lösung dieser Herausforderungen gefragt.

Gastronomie gerettet im ländlichen Raum

In Asten im Landkreis Traunstein (Bayern) haben Bewohner sich zusammengetan, um in einer Privatinitiative, eine Gastwirtschaft ohne Gastwirt, am Leben zu halten. Diese interessante Initiative gibt es in einigen wenigen anderen Ortschaften, aber in dem Umfang ist es schon bemerkenswert und wurde deshalb mit dem Bürgerpreis ausgezeichnet. Danke an den Hinweisgeber. Vieles kann durch Eigeninitiative bewegt werden, aber dies ist nicht immer leicht. Denn die Auflagen für solche Unternehmungen steigen zunehmend. Auch haben die Bewohner nicht immer soviel freie Zeit übrig oder sind nicht bereit soviel für solche Initiativen zu opfern. Dennoch ist die Initiative ein schönes Beispiel und ein schönes Wirtshaus.

Schulwege im ländlichen Raum

Seitdem in Deutschland nicht nur in den Städten sondern auch auf dem Land immer weniger Kinder geboren werden, nehmen auch die Zahl der Schüler soweit ab, dass in vielen kleineren Ortschaften, die Schulen geschlossen werden. Diese Entwicklung hat mehrere Konsequenzen zur Folge. Unter anderem werden die Schüler mit den Schulbussen in die nächstliegende Schule gebracht. D.h. der Schulweg wird von den Schülern nicht mehr zu Fuß, bis vielleicht auf den Weg zur Bushaltestelle, sondern mit dem Schulbus absolviert. D.h. Erstklässler und Grundschüler im ländlichen Raum werden schon früh zu Fahrschülern. Deshalb ist natürlich die Sicherheit der Schulbusse eine große Sorge der Eltern und Lehrer. Trotz hoher Sicherheitsstandards sind Schulbusse als verkehrsteilnehmende Fahrzeuge vor Unfällen nicht geschützt. Jüngst ist ein Schulbus in Scherfede (bei Warburg) verunglückt und fünf Kinder wurden dabei verletzt, zwei sogar schwer. Die Betroffenheit in diesem Fall ist groß. Dieser Unfall löste eine Diskussion über die Sicherheit der Schulbusse aus. Was einige Bewohner denken, zeigen die Leserbriefe in dieser Zeitung. Vorschnelle Schuldzuweisungen sind aber bestimmt nicht die Lösung und treffen meist die Falschen und verursachen damit noch mehr Leid. Man sollte die Untersuchungsergebnisse des Unfalls und von Experten und von den Beteiligten sachliche Lösungsvorschläge abwarten. Die Leserkommentare müssen an anderer Stelle und bei einer späteren Gelegenheit noch analysiert und aufgearbeitet werden.

Dienstag, 17. Juni 2014

Landflucht als Thema

Die Landflucht ist schon lange in der europäischen Geschichte bekannt. Die Bewohner sind aus unterschiedlichen Gründen aus kleineren in größere Siedlungsplätze gezogen. Heute sind die Wege vielleicht etwas länger und die Altersstruktur der Gruppe ist anders als früher. Aber vor allem macht sich der Geburtenrückgang auf dem Land bemerkbar, denn früher blieb meist immer ein Kind bei den Eltern. Heute gibt es in einer großen Tageszeitung einen Bericht über die Landflucht, in der eine Studie vom Wiener Institut für Demographie referiert wird. Angeblich soll das Haus im Grünen nicht mehr so attraktiv sein und die Großstädte als Wohn- und Arbeitsorte aufgrund der bezahlbaren Mieten attraktiver geworden sein. Eine Ost-West-Wanderung hat. laut Studie, heute keine große Bedeutung mehr, so wie nach der Wiedervereinigung. Der Trend soll zur Verstädterung gehen. Nun das Ergebnis zu den bezahlbaren Wohnungen widerspricht gerade den Aussagen der Mietervereine, dass der Wohnraum in den Städten in letzter Zeit teuer geworden ist. Man kann eher eine Kostenrechnung aufmachen, ist das Leben in der Stadt oder auf dem Land mit all den Nebenkosten günstiger? Wenn das Internet auf dem Land nicht verfügbar ist, dann ist auch ein Arbeiten (Homeworking) von zuhause schwierig. Für manche Bewohner zählt der Freizeitwert auf dem Land mehr als in der Stadt und umgekehrt. Manchmal ist der Besitz (bspw. geerbten Haus) der Grund, warum man auf dem Land bleibt. Aber wenn kein Arbeitsplatz vor Ort zu bekommen ist, dann zieht man notwendigerweise in die Ballungsräume. Hinzu kommt die Überwindung von Distanzen zum Einkaufen und Arztbesuchen, aber wenn man in einer Großstadt von einer in die andere Ecke der Stadt fährt verliert man genauso viel Zeit. Der Mangel an Infrastruktur ist gewiss ein wichtiger Faktor, bei der Entscheidung, wo man wohnen möchte. Aber hier haben die Menschen noch unterschiedliche Vorstellungen. Warum gehen die Unternehmen nicht mehr in den ländlichen Raum? Hier sind die Voraussetzungen für günstige Lebenskosten der Arbeitnehmer besser als in Großstädten. Viele bekannte deutsche Unternehmen (Bertelsmann, Würth, SAP usw.) sind abseits der Ballungsräume und Großstädte groß geworden. Warum nutzt man nicht den Strom vor Ort, um dort Arbeitsplätze anzusiedeln anstatt eine Stromtrasse quer durch Deutschland zu bauen. Auf bundesweites Ebene könnte man gegen diesen Trend der Verstädterung etwas unternehmen und würde mehrere Probleme gleichzeitig damit lösen.

Montag, 16. Juni 2014

Einzelhandelsversorgung im ländlichen Raum

Das Thema sterbende Dörfer erreicht mittlerweile auch Zeitungen, von denen man es gar nicht vermutet. Diese Entwicklung kann man nur loben. Aber es sollte als Effekt auch darum gehen, Problemlösungen zu schaffen. Im Prinzip sind dabei zuerst die Bewohner im ländlichen Raum gefragt. Aber da einige junge und ehemalige Bewohner dieser Ortschaften, meist gut ausgebildet, nun als Arbeitnehmer in den großen Städten wohnen, wären Patenschaftsprojekte zwischen Stadtgemeinden und kleinen Ortschaften im ländlichen Raum sinnvoll und hoffentlich nützlich. Ähnlich wie man es auch von Patenschaftsprojekten mit Gemeinden auf anderen Kontinenten kennt. Was den Zugang an Waren angeht, wäre es überlegenswert, ob Automaten für bestimmte Produkte nicht eine mögliche Lösung wären. So etwas gibt es schon für Grillwaren, damit die Metzger außerhalb der Ladengeschäftszeiten nicht von Kunden behelligt werden. Was hier möglich ist, sollte für andere Produktgruppen auch möglich sein. Gewiss ist ein mobiler Tante Emma Laden besser, wie hier in Neustadt bei Coburg, aber meist gibt es feste Standzeiten, die für Werktätige nicht so attraktiv sind.