Stat

Samstag, 27. Juli 2013

Medizinische Verschreibung von Obst und Gemüse

Man kann US-Amerika einige Vorwürfe machen, gerade aufgrund der jüngsten Enthüllungen um das Kommunikationsgeheimnis. Aber eines muss man den USA lassen, dort werden viele Ideen umgesetzt, die in Europa schon im Vorfeld aufgrund von niedriger Akzeptanz in der Bevölkerung und aufgrund von Skeptizismus der Kritiker, Bedenkenträger und Verantwortlichen sowie aufgrund der Gesetzgebung scheitern. In New York werden jetzt von einigen Krankenhäusern übergewichtigen Menschen sogenannte ''Health Bucks'' ausgegeben. Bucks ist eine umgangssprachliche Bezeichnung für Dollar oder Kohle(Geld), frei übersetzt also Gesundheitsdollar. Mit Gutscheinen können die Inhaber dieser Scheine regionale Obst- und Gemüseprodukte in Lebensmittelgeschäften bekommen. Jede Person bekommt pro Tag einen Gutschein im Wert von einem Dollar. Dafür müssen sich die teilnehmenden Personen einmal pro Monat untersuchen lassen. Das Programm, an dem 140 Familien teilnehmen, läuft erst einmal über vier Monate. Aber alle Beteiligten, Landwirte in der Region, Lebensmittelgeschäfte, die regionale Produkte anbieten sowie die Krankenhäuser und Ärzte sowie vor allem die Übergewichtigen bzw. deren Gesundheitsvorsorge und letzendlich das Gesundheitssystem profitieren davon. Nicht schlecht das Konzept. Mal sehen, ob die Idee erfolgreich ist und wann sie nach Europa kommt?

Sonntag, 14. Juli 2013

Schliessen sich eine gute Infrastruktur und ländliches Leben gegenseitig aus?

Im Vergleich zu den Städten leben in dünnbesiedelten ländlichen Gebieten zunehmend immer weniger Bewohner. Prozentual gesehen, ziehen immer mehr Bewohner der jüngeren Generation weg, die Älteren bleiben vor Ort. Zudem stehen viele Häuser auf dem Land leer. Auch der demographische Wandel macht auf dem ländlich Raum nicht halt. Dorfleben mutiert nicht zu einer Luxusexistenz, sondern zu einer Versorgungswüstung. Serviceunternehmer und Versorger wie Telekom, Post usw. ziehen sich immer mehr aus dem ländlichen Raum zurück. Die Mobilität nimmt in der Regel auch ab. Auch Krankenhäuser, Apotheken auf dem Lande schliessen oder finden keine Ärzte oder Apotheker. Dabei ist die Infrastruktur nicht nur für Einheimische wichtig. Denn wer als Reisender unterwegs verunglückt, der braucht eine schnelle medizinische Versorgung vor Ort. Wenn aber weit und breit kein Rettungsmediziner und Krankenhaus vorhanden ist, dann hat man eine Situation ähnlich wie in einem Dritte Welt-Land. Gut man kann mit Rettungshubschrauber eventuell ausgeflogen werden, aber dies löst nicht in jedem Fall das Problem. Deshalb sind neue Lösungen gefragt. Rein betriebswirtschaftliche Ansätze laufen ins Leere und haben, wenn umgesetzt, verheerende Folgen.