Stat

Dienstag, 1. November 2011

Zu Allerheiligen: Eingedenk der Verstorbenen

Eigentlich gedenken wir den Verstorbenen am Allerseelentag (2. Nov.). An dem Tag wurden ursprünglich die Gräber auf dem Friedhof besucht. Aber aufgrund des arbeitsfreien Feiertags besuchen die Angehörigen ihre Verstorbenen schon am Vortrag, an dem auch die Gräber gesegnet werden. Wer etwas mehr über die beide Tage erfahren möchte, dem sei folgendes Interview mit einem Pfarrer zum Nachlesen empfohlen.

Zu Allerheiligen soll den aus Welda stammenden und den bis zu ihren letzten Lebenstagen in Welda wohnhaften Verstorben der letzten 12 Monate gedacht werden. Verstorben sind:

1) Gerhard Bürger (1965-2011) wohnte auf seinem elterlichen Siedlerhof zwischen Welda und Volkmarsen, auf hessischer Seite. Er und seine Familie waren sehr eng mit Welda verbunden, Er ging dort zur Schule, zur Kirche, war aktives Mitglied in den Weldaer Vereinen und aktiv beteiligt am Dorfleben. Gerhard Bürger war allseits beliebt und geschätzt. Er war ein junger Familienvater und hinterlässt eine Frau und drei schulpflichtige Kinder. Gerd Bürger verstarb plötzlich und unerwartet kurz nach Jahresbeginn. Sein Tod ist ein schmerzlicher Verlust für die Familie und für Welda.

2) Ralf Assauer (1983-2011) war zuletzt in Marsberg-Bredelar wohnhaft bzw. arbeitend, Er stammt aus dem Haus Ernst Waldeyer im Fahrweg. Es ist sehr jung und unerwartet verstorben. (s, im PDF-Dokument S. 29)

3) Ernst Tegethoff (1932-2011) von Kirchhöfers. Er war der jüngere Bruder von Albert. Nach dem Gymnasium studierte er in Marburg und wurde später Lehrer. Während des Studiums hat er manchmal die Lehrer in Welda vertreten. Einige Weldaer Jahrgänge (um 1950) haben ihn in dieser Funktion noch kennengelernt und geschätzt. Später wurde er in Saerbeck (Münsterland) sesshaft. Er kam immer wieder zu Dorf- und Familienfesten nach Welda. In Saerbeck war er in der Jugendarbeit der Kirchengemeinde, bzw. bei der Deutschen Pfadfinderschaft Sankt Georg (DPSG) aktiv. Auch in Saerbeck war er bei den Schülern beliebt, die ihn zuhause gern besuchten. Er war während seiner Jugend und seines Studiums längere Zeit krank, aber er überlebte fast 80zigjährig viele seiner Altersgenossen.

Falls Verstorbene in der Auflistung übersehen wurden, bitte in der Kommentarzeile oder per Email die Personen melden und bitte Informationen über ihr Leben beifügen. Danke.

R.I.P.

Freitag, 28. Oktober 2011

Digitale Kluft zwischen Stadt und Land wächst und wächst...

Die jetzige Bundesregierung hatte Pläne die digitale Kluft in Deutschland zu beenden und eine Grundversorgungspflicht für Breitbandinternet (auch unter dem Namen DSL bekannt) gesetzlich zu verankern. Nun ist aber dieser Plan im Bundestag gescheitert. In diesem Artikel kann man mehr darüber erfahren. In Kürze soll auf diesem Blog ein Beitrag erscheinen, der über die Gründe für die Schwierigkeiten der Breitbandversorgung auf dem Lande berichtet. Übrigens, das Bundeswirt-schaftsministerium publiziert einen ständig aktualisierten Breitbandatlas, der über die regionale Verfügbarkeit von Breitbandinternetzugängen in Deutschland Auskunft gibt.

In den letzten Wochen haben viele Internetbesucher auf diesem Blog nach Kundenerfahrungen mit der Firma Sewinet gesucht. Zur Erinnerung die Firma Sewinet bietet lokale Breitbandlösungen (Richtfunk) u.a. in Ostwestfalen an. Bitte benutzen Sie die Kommentarfunktion und teilen Sie anderen Bloglesern Ihre Erfahrungen mit. Auf der Webseite des Unternehmens werden Sie keine vergleichbaren Informationen austauschen können, oder doch?

Mittwoch, 19. Oktober 2011

Fehlende Mobilität und Herzkrankheiten

Der Ortskern Welda liegt in dem Tal der oberen Twiste. Bei der Ortserweiterung in den 1950ziger Jahren wurde an den Berghängen Bauland ausgewiesen. Nun sind die Bewohner dieser Neubausiedlungen selbst in die Jahre gekommen und wohnen in ihren damals neugebauten Häusern am Hang. Für einige dieser älteren Bewohner ist der Fußweg in das Dorf heute beschwerlich, insbesondere der Rückweg. Ohne Autofahrtendienste sind sie immobil. Auch Spaziergänge auf der Anrainerstraße sind beschwerlich, da jeder Weg eine Steigung beinhaltet. So sind die meisten älteren Bewohner in ihren Häusern ''unfreiwillig'' eingeschlossen. Zum Vergleich: Im Dorfkern sind die Wege eben und dies erlaubt den dortigen Bewohnern Spaziergänge bis zum Friedhof, der regelmäßig aufgesucht wird und auf Wegen entlang des Tals. Der Aufenthalt im Haus am Hang, schränkt nicht nur die Mobilität sondern auch die Anregung des Herzkreislaufsystems ein. Die medizinischen Folgen sind Bluthochdruck und Herzinsuffizienz, die meist einhergehen mit Schlafproblemen. Nicht wenige dieser Personen müssen sich von Kardiologen behandeln lassen und sich gfls. Herzoperationen unterziehen. Wenn man für diesen Personenkreis eine Lösung finden könnte, damit sie zumindest in den Ortskern und zurück in ihr Haus zu kommen, dann wäre ihre individuelle Mobilität erhöht. Fahrtendienste sind für einige Bewohner zu teuer und das Chauffieren mit dem Auto für die Angehörigen,wenn sie außerhalb arbeiten und/oder wohnen, sehr zeitaufwendig. Besser wären Elektromobile, die von den älteren Bewohnern selbst gefahren werden können. Damit wären sie auch von Dritten unabhängig und könnten sich individuell bewegen. Wichtig wäre noch ein Regenschutz auf dem Fahrzeug. Aber für den Einsatz dieser Fahrzeuge ist meist der Kaufpreis eine Hürde. Die meisten Betroffenen rechnen mit jedem Cent und können sich den Kauf eines Elektromobils nicht leisten. Wie jeder Käufer stellen sich die älteren Bewohner die Frage, wie lange sie so ein Fahrzeug nutzen können?
Die Antwort nach der Rentabilität dieser Anschaffung fällt meist negativ aus. Aber wenn die Gemeinde oder ein Verein oder eine Firma diese Fahrzeuge erwerben und diese vermieten würde, wäre die Rentabilität höher. Bei dieser Lösung könnten die Fahrzeuge immer wieder an neue Betroffene weitergegeben werden. Die Fortbewegung mit Hilfe eines Elektrofahrzeugs würde die Fortbewegung d.h. die körperliche Aktivität durch Spaziergänge in dem Tal bzw. auf einer planen Ebene, aber auch die Teilnahme an Veranstaltungen und Treffen mit Freunden und Verwandten, ermöglichen.

Freitag, 23. September 2011

Wohin im Alter? Sterben die alten Ortskerne aus?

Vorab - der Verfasser dieser Zeilen hat noch lebende, ältere Verwandte im Warburger Land. Er selbst ist noch relativ jung. Das Thema ist für ihn noch nicht akut. Es beschäftigt ihn zur Zeit nicht persönlich, aber durch Gespräche mit Betroffenen und durch eigene Beobachtungen ist er darauf gestoßen.

Bis heute findet man im Warburger Land in Westfalen noch traditionelle Dreigenerationenfamilien unter einem Dach - und gar nicht so selten. Wie in anderen ländlichen Regionen Europas gab es bislang auch hier meist kinderreiche Familien vor Ort. Früher mussten einige Kinder aus beruflichen Gründen oder durch Heirat wegziehen. Mindestens ein Kind blieb vor Ort im Elternhaus wohnen. Ein zweites Kind hat vielleicht noch eine Arbeit im Ort gefunden. Oder es ist in die nächste Großstadt gependelt und hat entweder im Heimatort gebaut oder das Haus von kinderlosen Verwandten geerbt. Die Bindung zu den anderen Kindern ist meist noch stark. Diese kommen regelmäßig zurück, um ihre Eltern, Verwandten und Freunde zu besuchen.

Nun hat der Wandel in der westlichen Gesellschaft auch vor dem Warburger Raum nicht Halt gemacht. Die Familien sind kleiner geworden, d.h., es gibt im Durchschnitt viel weniger Kinder als früher, aber im Durchschnitt immer noch leicht mehr als in den Großstädten. Außerdem existieren seit den 1960/70-er Jahren keine Hebammen mehr auf den Dörfern und die Abteilung Geburtshilfe im Warburger Krankenhaus ist seit einigen Jahren aufgelöst worden. Schwangere werden in anderen Krankenhäusern wie im benachbarten Volkmarsen (im hessischen Bundesland) oder in Paderborn entbunden.

Die Kinder besuchen heute in der Regel höhere Schulen und streben vermehrt eine höhere Ausbildung als die Eltern an. Im Jahre 1959 hatte das Marianum, damals das einzige Gymnasium vor Ort 50 Abiturienten - heute gibt es zwei Gymnasien in Warburg, mit 177 Abiturienten (2009). Absolventen mit Fachhochschulreife sind noch extra zu betrachten. Der Anteil der Schüler in Warburg an der Bevölkerung beträgt fast 18 % und von denen gehen über 40% an Gymnasien. Die beiden Gymnasien allein haben etwa 1750 Schülern und 120 Gymnasiallehrern. Diese Zahlen sind für eine ländliche Stadt beachtlich. Die Weiterbildung nach dem Gymnasium findet meist auswärts statt, in verschiedenen Universitätsstädten bzw. in größeren Ballungsräumen. Zwar hat die Stadt Paderborn einen Bevölkerungszuwachs, meist durch Studenten, welche meist aus dem Umland kommen. Aber diese Universität bietet manche Fächer wie Medizin, Jura oder die seltener frequentierte Fächer wie Archäologie gar nicht an, so dass die Studenten dieser Studienfächer aus der Region weiter ziehen und meist deutschlandweit verstreut sind. Für die andere nahegelegene Universität Kassel gilt ähnliches. Neue Technologieunternehmen im Bereich Informations-, Bio- und Nanotechnologie findet man selten in der Region. Das Unternehmen Nixdorf war da eine große Ausnahme.

Die Chancen für Uni-Absolventen aus dem Warburger Raum, nach der Weiterbildung wieder in die Region zurückzukommen, sind meist gering. Die gut ausgebildete, heutige Generation findet meist in den dynamischen Wirtschaftszentren ihre ersten Arbeitsplätze. In der Regel bleibt sie auch dort. Heute arbeiten meistens auch die Frauen, weil die Frau ein Recht auf berufliche Selbstverwirklichung hat und dies auch wahrnimmt. Aber auch, weil das Einkommen für beide nicht reicht. Das Haus ist deshalb tagsüber meist unbewohnt und außer den Eltern im Ruhestand ist niemand im Haus. Die Kinder werden seit einiger Zeit ganztags in der Schule betreut mit einem Mittagessen. Und wenn sie nach der Schule frei haben, dann besuchen sie meist Sportvereine, Musikschulen und sonstiges. Die Betreuung der Kinder durch dieses erweiterte Angebotsprogramm, beispielsweise durch Fahrten von zuhause zu den Freizeiteinrichtungen, hat sich auch für die Eltern erhöht.

Was bedeuten nun weniger Kinder, höhere Ausbildung meist auswärts, Beschäftigung beider Ehepartner und erhöhte Kinderbetreuung für das Leben der Großeltern in unserer Region? Es gibt nicht mehr den Kinderüberschuss wie früher. Die Chance, dass ein Kind zuhause bleibt, wird geringer. Da beide Ehepartner arbeiten, muss die Pflege der Großeltern oft durch Dritte besorgt werden. Nun kommen wir zum eigentlichen Thema: Was soll man machen, wenn man alt und krank ist und nicht mehr selbständig in seinem Haus wohnen kann? Es gibt mehrere Möglichkeiten: entweder in ein Seniorenheim oder zu einem der Kinder ziehen und/oder dort in ein Seniorenheim, in ein Haus mit betreutem Wohnen oder Mehrgenerationenhaus, in einer Demenz-WG in der Nähe der Kinder ziehen. Dies bedeutet, dass die Häuser der Großeltern und Vorfahren aufgegeben werden und leer stehen, dass die alten Menschen aus ihrer vertrauten Umgebung herausgerissen werden. Meist haben sie in ihrer neuen Umgebung keine ausfüllenden Aufgaben mehr. Sie kennen dort keine Nachbarn und Bekannte. Ihre alten Bekannten, Freunde und Verwandten müssen, wenn sie überhaupt noch mobil sind, diese Reisen sind meist mit Umständen verbunden, besuchen. Sie fehlen aber auch im Ort selbst, als Teilnehmer bei gesellschaftlichen Treffen, als Besucher beim Schützenfest, als Kunden in den Läden oder als als Kirchgänger. Die älteren Generation, die zu den Kindern ziehen werden, verlieren ihre vertraute Umgebung.

Eine weitere Möglichkeit, für alte und kranke Großeltern zu sorgen, ist eine Pflegeperson einzustellen. Zur Zeit wird Pflegepersonal aus dem östlichen Europa gerne für die Betreuung der Pflegebedürftigen rekrutiert. Die Angehörigen müssen dabei in die eigene Tasche greifen. Die Pflegeversicherung finanziert nur einen Teil der Kosten. Daneben gibt es mobile Pflegedienste und Sozialstationen. Die Zahl dieser Dienste im Warburger Land ist schon beachtlich. Im Ortsteil Welda, mit rund 850 Einwohner werden ambulante Patienten jeden Tag von fast einem Dutzend mobiler Pflegedienste angefahren. Es gibt hier - wie andernorts auch - viel Konkurrenz. Dies nennt man freien Markt. Aber die Frage darf erlaubt sein, ob diese Vielfalt effizient und kostensparend ist?

Welche Lösungen gibt es nun vor Ort für die oben genannten Probleme? Man kann einige Lösungswege aufzeigen. Dies ist eher eine Frage der Ideenfindung und der zur Verfügung stehenden Mittel. Die Umsetzung der Lösung hängt von der Akzeptanz der Lösungswege ab. Diese kann in jedem Ort und in jeder Region anders ausfallen. Es gilt sowohl für den Mikrobereich (Familie, Nachbarschaft, Ortsgemeinschaft) als auch für den Makrobereich (Regierungsbezirk, Bundesland, Deutschland, Europa) Lösungen zu suchen und finden. Dies hängt davon ab, welche Personen Interesse an der welcher Lösung haben und wer die Nutznießer und Verlierer sind. Gerne ist die Politik gefragt, aber auch die regionalen Verantwortlichen und die ganze Gesellschaft stehen zuerst in der Verantwortung. Auf Bundesebene ist das Bundesministerium für Familie, Senioren, Frauen und Jugend bzw. auf Landesebene das Ministerium für Gesundheit, Emanzipation, Pflege und Alter (man achte auf die Themenreihenfolge) in den jeweiligen Regierungen sind zuständig. In der Gerontologie und Altenpolitik wird zwar viel geforscht, aber den Erhalt der ländlichen Struktur wird dabei nicht gedacht.
In den Städten wird das Mehrgenerationenhaus beworben. Mittlerweile sollen über 500 Mehrgenerationenhäuser in Deutschland existieren. Darin sollen drei Generationen - meist nicht aus einer Familie - in einer Mehrgenerationen-Patchwork-Familie zusammenwohnen. Es fehlen Langzeiterfahrungen für diesen relativ neuen Ansatz. In einem kleinen Ort, wo jeder jeden kennt, wo die Beziehungen unter den Familien länger in Erinnerungen bleiben, kommt bei einer solchen Lösung kommt zunächst Skepsis auf. Der Vorteil in einem kleinen Ort ist: Man kennt sich besser als im städtischen Bereich - aber dies kann auch ein Nachteil sein.

Fazit: Die ländlichen Räume waren bislang das Reservoir, aus dem nicht nur
landwirtschaftliche Produkte, sondern auch die jungen Arbeitnehmer in die Städte und
Ballungsräume kamen. Aufgrund der auch dort kleiner werdenden Familien und dem Streben nach höherer Ausbildung ist die statistische Wahrscheinlichkeit d.h. die Chance, dass die alle Kinder wegziehen höher als früher. Somit entsteht die Frage der Betreuung der zurückbleibenden Eltern. Manche von ihnen liebäugeln damit, in die Nähe ihrer in der Fremde wohnenden Kinder zu ziehen. Somit werden die ländlichen Ortschaften noch mehr Bewohner verlieren, als ohnehin durch die demographische Entwicklung.
Man wird wahrscheinlich vergeblich warten, bis die Regierungen in Berlin, Düsseldorf bzw. Detmold etwas unternehmen und Lösungen erarbeiten. Die Chance, dass sich diese Verantwortlichen um die Probleme vor Ort kümmern, ist fast Null. Man schaue sich zum Vergleich nur die Landes- und Bundespolitik in den neuen Bundesländern an. Dort ziehen noch mehr als im Westen die Jungen weg und die Älteren bleiben allein im Ort zurück. Die Leute auf dem Land haben keine Lobby und meist sind die kommunalen Kassen, mit denen man Initiativen finanzieren könnte, leer. Was bleibt ist die lokale und regionale eigenverantwortliche Selbstorganisation.

Suche: Hat jemand schönes Bildmaterial für diesen Beitrag? Bitte an die Emailadresse dieses Blogs zusenden, Danke

Samstag, 3. September 2011

+++ VERMISCHTE MELDUNGEN +++

1) In der ''Warte'' (Regionalzeitschrift für die Kreise Paderborn und Höxter) steht in der Sommerausgabe Nr. 150, 2011 ein Artikel mit dem Titel ,,Klara Flore''. Bertens Klärchen, so wie sie hier noch die älteren Bewohner kennen, stammt aus Welda und wohnt nun im Seniorenstift St. Johannes in Warburg. Der Artikel von dem Autor Eckart Hachmann verfasst, berichtet sehr ausführlich über ihr Leben. Sie war eine so gute Schülerin, so dass der Lehrer und der Pastor sie gerne aus das Gymnasium geschickt hätten, aber die Eltern haben dem Vorschlag nicht zugestimmt. Sie hat dann als Näherin in Warburg, danach in einem Haushalt von Dr. Backhaus und danach im Warburger Krankenhaus in der Küche gearbeitet. Bis zum 94. Lebensjahr war sie Küsterin in der Warburger Krankenhauskapelle. Der reich bebilderte Artikel beschreibt exemplarisch das Leben von einfachen Leuten von 1915 bis heute. Er stellt ein gutes Beispiel dar für Mentalitäts- und Alltagsgeschichte. Eigentlich sollte man über alle älteren Bewohner so eine Biographie verfassen. Die gleiche Ausgabe besitzt auch einen Artikel über die Holsterburg (zwischen Warburg-Altstadt und Calenberg) und andere Artikel aus dem Warburger Land (über die Wüstung Sunrike und über Dringenberg). Die Zeitschrift soll zur Zeit in Warburg ausverkauft sein, aber Hefte können nachbestellt werden: entweder im Buchgeschäft Ihres Vertrauens oder direkt beim Kreiskulturamt in Paderborn, wo die Geschäftsstelle Die Warte beheimatet ist.

2) Pater Lukas (Taufname Karl-Hans) Vössing, der Neffe der früheren Weldaer Lehrerin Vössing, die aus Natzungen stammte, ist letzte Woche verstorben. Er war als Kind oft in Welda bei seiner Tante und hat Welda und viele Weldaer Familien, mit denen er befreundet immer wieder bis zu seinem Lebensende besucht. Und die Weldaer haben ihn, wo immer er auch war, besucht. Er hat auch kirchliche Hochzeiten einiger Weldaer Ehepaare zelebriert. Er war Dominikaner und im Auftrag seines Ordens auf mehreren Stationen u.a. zunächst in Warburg, in der Taiwan und zuletzt in Köln, wo er zuletzt im dem Hospiz St. Hedwig arbeitete. Die Beerdigung soll am 6. Sept. 2011 in Köln stattfinden. R.I.P. Hier geht es zur Traueranzeige.

3) Zur Zeit wird in Welda der Internetanbieter bei vielen Internetkunden gewechselt. Die Firma SeWiKom aus Beverungen bietet eine höhere DSL-Bandbreite an. In Welda haben sich viele Interessenten, über 40 Kunden, gemeldet. Diese Zahl an Kunden pro Ort bzw. Einwohner ist im Kreis Höxter sehr hoch. Mit einer Antenne des Sewinets werden die Kunden über Richtfunk mit einer Datenrate von bis zu 10 Mbit/s (eine andere Quelle meint sogar bis 16 Mbit/s) versorgt. Die höhere Bandbreite erlaubt den Internetnutzern einen schnelleren Zugriff auf Webseiten und Dateien hoch- bzw. auch herunterzuladen. Den Zeitgewinn können die Internetnutzer nun für Gemeinschaftsaktivitäten in Welda, für die Familie, für Begegnungen aufwenden. Aber zur Zeit scheint es, dass die Firma vor Ort wohl noch mit technischen Problemen kämpft. Das Sewinet war scheinbar noch nicht von Anfang an stabil. Durch die Portierung, welche die Firma durchgeführt hat, wurden einige Weldaer Kunden schon von ihrem Telekom-Anschluss abgeschaltet. Sie müssen nun ohne Internet ausharren bis sie in den Genuss der schnelleren Verbindung kommen.

4) Das diesjährige Dorffest war ein voller Erfolg. Es war nur etwas kalt, dafür blieb es trocken und die Sonne kam zeitweise durch. Später mehr dazu...

Montag, 25. Juli 2011

Das Dilemma der Lokalzeitungen

Diese Tage im Juli 2011 feierte ein ostwestfälischer Zeitungsverlag einen runden Geburtstag. Zu diesem Anlass gab es in Warburg zwei Veranstaltungen: 1) ein Treffen mit Vertretern aus Politik und Gesellschaft im Warburger Land, wo über die Herausforderungen der Region diskutiert wurde sowie 2) virtuell ein Online Chat mit der Chefredaktion zu einer Zeit 15-17h während die arbeitende Bevölkerung noch am Arbeitsplatz sitzt. [Link]

Ein Großteil der Diskussion im Chat drehte sich um Pauschalkritik (Boulevard-Niveau) oder um technische Fragen zum Online-Angebot der Zeitschrift und iPad oder Möglichkeiten für junge Leute in der Redaktion zu arbeiten oder über die Aufgaben und über den Arbeitsalltags des Chefredakteurs. Der Wunsch der Redaktion Anregungen durch diesen Dialog im Chat mit den Lesern bzw. Bevölkerung zu bekommen wurde kaum erfüllt. Einige Chat-Teilnehmer kennen offenbar noch nicht den Unterschied zwischen Kritik und Meckern. Dabei fällt einem gleich eine Anregung ein, die eine Lokalredaktion aufgreifen könnte. Die Lokalzeitung kann durch einzelne Artikel volksbildnerisch tätig werden. Dies ist für vielen Leser vielleicht ein altmodischer Begriff. Meine älteste Verwandte würde es anders ausdrücken: ''den Leuten fehlt Kultur und keiner sagt ihnen das''. Aber ob eine Zeitschrift, deren Vorgängerzeitschrift sich als Sprachrohr der Arbeitsklasse verstand, dies aufgreift und dies nicht als Bevormundung ihrer Leser begreift, bleibt offen. Zumindest wäre der eine oder andere Knigge-Artikel nicht zum Schaden der Persönlichkeitsentwicklung einiger Einwohner, deren Vorfahren sich meist als Bauern oder Tagelöhner verstanden haben. Wenn diese Knigge-Artikel nicht reichen, kann man auch den Pastoren eine Rubrik überlassen, in denen sie ihre Gedanken und Erfahrungen zur Moral und zum menschlichen Umgang einbringen.

Da es in dem Chat nur wenige Anregungen gab, sollen hier einige nachgeliefert werden. Eine Lokalredaktion hat einige Vorteile und einige Nachteile gegenüber überregionale Zeitschriften. Für den lokalen Leser bzw. den auswärtigen Leser mit Bezug zum Warburger Land interessieren vor allem lokale Informationen. Dies klingt trivial, ist es aber nicht. Nehmen wir das Wetter, heute kann man im Internet die lokale Wettervorhersage für eine Woche oder sogar zwei Wochen finden. Diese Informationen sind meist Bezahlinhalte. Aber warum findet man diese Informationen nicht in einer lokalen Zeitschrift? Diese Information würden einen Mehrwert für die Leser darstellen. Das Wetter interessiert nun wirklich immer noch viele Leute.

Warburg liegt am Rand von NRW bzw. Ostwestfalen etc. an der Grenze zu Nordhessen. Wenn ich im Warburger Land wohne, dann interessieren mich auch grenzübergreifende Neuigkeiten und Ereignisse aus Volkmarsen, Rhoden, Liebenau etc. und sogar aus Bad Arolsen, Korbach, Kassel. Denn nicht wenige Bewohner fahren über die Landesgrenze zwecks Einkaufen und zum Arbeitsplatz. Die Warburger Lokalzeitungen könnten die Informationen mit den dortigen Lokalzeitungen HNA, Waldecker Landeszeitung austauschen. Nicht, dass man deren Artikel einkaufen und diese wiederabdrucken muss. Eine Zusammenfassung oder Hinweise auf Veranstaltungen/ Termine und Ereignisse wäre schon hilfreich. Dies gilt bestimmt auch umgekehrt. Dann verliert sich vielleicht aufgrund der zusätzlichen Nachrichten der subjektive Eindruck, dass das Gebiet hinter der Egge in Düsseldorf vergessen ist. Diesen Eindruck haben übrigens auch die Waldecker und anderen Nordhessen von ihrer Landeshauptstadt. Hierzu ist anzumerken, dass es eigentlich unwichtig ist, ob Tagesnachrichten aus dem Warburger Land auch im Ruhrgebiet oder in der Rheinschiene durchdringen, genauso wie umgekehrt. Auch wenn einige Teilnehmer im Chat dies so wünschen.

Die Artikel der beiden Lokalzeitschriften hinterlassen fast immer den Leser den Eindruck von Hofberichterstattung. Kritik an Politik und Gesellschaft verbietet sich, wenn man ,,als Chefredakteur mit den Bürgermeistern der Region seinen Tag mit einem gemeinsamen Arbeitsfrühstück'' beginnt :). Dies hat natürlich auch Auswirkungen auf die Berichte, deren Eindruck von Hofberichterstattung man sich nicht erwehren kann. Das Dilemma lässt sich auch nicht einfach auflösen, einerseits abhängig zu sein von der Politik und mit ihr zu kooperieren und andererseits auch unabhängig zu berichten. So bleibt es nicht aus, dass überregionale Magazine eher Skandale und Berichte von Mißwirtschaft aufgreifen und ,,die Quote machen''. Die Lokalmedien haben dann eher das Nachsehen und wirken somit langweilig. Vielleicht helfen neue Medien aus diesem Dilemma? In Heddesheim (Bergstrasse) hat ein freier Journalist einen Stadtblog [heddesheimblog] gegründet. Er hat es geschafft mit kritischer Berichterstattung überregional bekannt zu werden. Sein Konzept wurde mehrmals im Bundesgebiet von anderen Journalisten kopiert. Außer im Warburger Land müsste so ein kritischer Blog-Journalist auch Nachbarregionen Höxter, Waldeck und Kreis Kassel mitbearbeiten, um davon leben zu können. Dass es in diesen Regionen keine Skandale oder Gründe für kritische Berichterstattung gibt, mag man einfach nicht glauben. Ein ehemaliger Journalist mit Kenntnissen und Erfahrungen in der Region wäre ideal für die Besetzung eines unabhängigen Blogs. Die Lokalredaktionen könnten dann über die Ergebnisse des Blogs ganz befreit aufgreifen und berichten.

Eine Lokalzeitung kann vielleicht eher oder zunächst historische Skandale aufarbeiten, da diese meist ungefährlich sind. Lokalgeschichte würde sich ebenso gut in die lokale Berichterstattung einfügen. Natürlich ist die Aufarbeitung der Lokalgeschichte arbeitsintensiv. Deshalb wird in den Lokalzeitschriften gerne über historische Ergebnisse und Arbeiten anderer Geschichtsforscher berichtet. Aber die Zahl der Heimatgeschichtsforscher geht stark zurück. D.h. den Lokalzeitschriften bleibt nichts anderes übrig, als selbst in der Lokalgeschichte zu recherchieren. Über den Verkauf von Online-Bezahlinhalte und/oder durch Wiederverwertung der Artikel in einem Buch kann man eventuell den finanziellen Mehraufwand wieder hereinholen.

Mehrwert bekommen die Leser auch, wenn sie über Tipps und Erfahrungsberichte in der Region und Nachbarregion lesen. Wo können Familien mit Kindern ihre Freizeit am Wochenende verbringen? Wo kann man gut essen gehen? Wo kann man etwas im Warburger Land vorteilhaft kaufen, wovon man noch gar nichts wußte? Wie hat sich jemand erfolgreich selbständig gemacht? Dies wäre etwas für Leute, die im Warburger Land wohnen und arbeiten bzw. bleiben möchten. Wie sehen Auswärtige (Besucher) die Landschaft und die Bevölkerung? Dies sind doch interessante Meinungen, die für die Selbstreflektion, die Selbsteinschätzung und für die Maßnahmen zu Änderungen wichtig sind.

Zum Thema Qualität: Nicht nur im Chat, auch von einigen Personen, die man kennt und über die oder ihre Aktivitäten in der Presse berichtet wurde, hört man nicht selten, dass die Berichte fehlerhaft sind. Dies ist meist ärgerlich. Denn man hat den Journalisten alles erklärt und viel Zeit investiert und dann kommen Fehler, die den Leser irreführen und die man in vielen Gesprächen geradestellen muss. Warum macht sich die Redaktion sich nicht die Mühe die Artikel gegenlesen zu lassen? Wer auch immer die Fehler einbaut (Redakteur oder Chefredaktion), es hinterlässt keinen guten Eindruck, wenn fehlerhaft berichtet wird. Die Qualitätskontrolle sollte auch in den Lokalredaktionen ein Standardwerkzeug sein.

Dies sind nur einige Anregungen...

Nun zur Expertenrunde aus Gesellschaft und Politk. [Link] Gut, die Leser wissen, dass die junge Bevölkerung nach der Ausbildung aus dem Warburger Land abwandert. Bei mehreren weiterführenden Schulen vor Ort ist dies auch keine Überraschung. Die Einwohner wissen um den demographischen Wandel und ihre Folgen. Dies ist ja schon ein Dauerbrenner in den Medien. Sie wissen auch, dass die Kirchenbesucherzahlen zurückgehen. Aber wo ist das ,,Fleisch''? Wo sind die neuen Erkenntnisse und die besseren Lösungen? Man könnte wetten, dass wenn man ein paar Leute auf der Strasse in Warburg befragt hätte. Man hätte einen Artikel mit gleichen Aussagen zusammenbekommen. Wo ist also der Mehrwert Experten an einen Tisch zu bekommen? Was war neu in der Diskussion? Was sind die neuen Ergebnisse?


Nachtrag

Mit dem gleichen Thema haben sich schon andere Autoren beschäftigt. s.a.: [Link]. Dieser verlinkte Beitrag ist, wie im Titel angedeutet eine Polemik, aber der gleiche Autor gibt an anderer Stelle auch ein gutes Beispiel von gelungenem Lokaljournalismus, s.a.: [Link]

Aber nicht nur das. Norbert Schnellen (Anmerkung: Dieser Herr ist Ortsheimatpfleger von Medebach und Mitarbeiter der Anzeigenabteilung des Briloner Anzeiger) schreibt darüber hinaus Woche für Woche eine Kolumne, die prominent auf der ersten Seite platziert, lokale Themen intelligent und lebendig aufgreift und den Leser/ die Leserin auf die Höhe der Zeit hebt. Mit viel Heimatliebe betreibt der Autor “Aufklärung auf Augenhöhe”, die ich sonst in den Blättern des Hochsauerlandes nicht finde.

Im oben abgebildeten Artikel, werden die Themen “Urbanisierung”, “Demographischer Wandel” und “Ökologie” treffend und ohne ideologischen Holzhammer aufgegriffen und mit konkreten Utopien, hier beispielsweise mit dem “Mehrgenerationen-Wohnprojekt” verbunden.


Wenn lokale Themen immer so kompetent und interessant aufgegriffen werden, wie bei diesem Ortsheimatpfleger bzw. Mitarbeiter der Anzeigenabteilung einer Lokalzeitung, dann braucht man sich um den Lokaljournalismus wenig Sorgen machen. Ein Thema, welches in dem dort gescannten Artikel ''Baulücken'' angesprochen wird, soll im nächsten Beitrag dieses Blogs behandelt werden.

Nachtrag Nr. 2:

Gerne wollen wir den Hinweis des Kommentators Hannes aufgreifen: Bei dem Autor
Norbert Schnellen des Briloner Anzeigenblattes bzw. seiner ''Schreibe'' handelt es sich um eine Ausnahme. Lokaljournalistisch sollte man von derartigen Blättern nicht viel erwarten.


Dennoch zeigt dieses Beispiel, was man aus derartigen Blättern ''zaubern'' kann. Gleiches gilt übrigens auch für Webseiten über einen Ort.

Freitag, 8. Juli 2011

Kulturelles Erbe in der Welt und in Welda

Gründer der Deutschen Stiftung Denkmalschutz erhält in Heidelberg Deutschen Nationalpreis

Die feierliche Übergabe des deutschen Nationalpreises 2011 fand am 27. Juni 2011 in der frisch renovierten Neuen Aula der Universität Heidelberg statt. Die Grußworte sprach der Rektor der Heidelberger Universität, Prof. Bernard Eitel, der über das historische und kulturelle Erbe der Universität referierte, welche gerade ihre 625-Jahr-Feier begeht.

Als Vertreter der Deutschen Nationalstiftung sprach Prof. Dr. Richard Schröder. Anekdotenhaft und im historischen Kontext erzählte er über die Denkmalpflege und den Erhalt des Kulturerbes, insbesondere auch in der DDR und in der Nachwendezeit.

Da Altpräsident Richard von Weizsäcker krank war, hat die ehemalige Bürgermeisterin von Wismar und jetzige Vorsitzende der Deutschen Stiftung Denkmalschutz, Rosemarie Wilcken, quasi die Nachfolgerin des Laureaten, an Stelle Weizsäckers eine sehr persönlichen Rede gehalten. Indem sie immer wieder auf den eigentlichen Preisträger und Schirmherrn der Deutsche Stfitung Denkmalschutz zu sprechen kam, hat sie auf ihre Zusammenarbeit mit ihm und seine Bedeutung für den Erhalt der historischen Gebäude in Wismar und vielen anderen ostdeutschen Städten wie Stralsund und Quedlinburg hingewiesen. Ebenso beschrieb sie die Geschichte der Stiftung. Prof. Kiesow war lange Zeit oberster Landesdenkmalpfleger in Hessen und hat die Deutsche Denkmal-Stiftung nach dem Vorbild des englischen National Trust vor der Wiedervereinigung gegründet, welche mittlerweile ein Stiftungskapital von 500 Mio Euro besitzt. Er gründete auch noch eine weitere Stiftung mit seiner verstorbenen Frau. Er engagiert sich außerdem in Polen, wo er mit seinen Denkmalschutzinitiativen Völkerverständigung fördert.

Die Schlussworte bei der Preisverleihung sprach die Generalsekretärin der Kulturstiftung der Länder, Frau Poensgen. Alle Reden betonten die Bedeutung des Erhalts der Baudenkmäler für das kulturelle Erbe unserer vielfältigen Landschaften in Deutschland. Ebenso wichtig sei die identitätsstiftende Wirkung dieser Baugeschichte. Denn diese stelle auch ein gemeinsames Band der Regional- und Ortsgeschichte dar. Leider gebe es bei vielen Verantwortlichen in den Kommunen und auch in der Bevölkerung immer noch Menschen, die den Wert dieser Baudenkmäler für die deutsche Geschichte geringschätzen.

Beim anschließenden Empfang bestand die Möglichkeit, im Innenhof der neuen Universität mit den Teilnehmern und Vortragenden über verschiedene Themen zu diskutieren. Das aus den späten 20-er Jahren stammende Gebäude der neuen Universität steht übrigens auch unter Denkmalschutz.

Eigentlich passen die Reden der Veranstaltung sich nahtlos an die Schützenpredigt vom 16 . Juni 2011 in Welda an: Denn auch hier wies Pastor Weskamp in seinem Dreipunkteprogramm auf den Erhalt des kulturellen Erbes in der Region und die wertschätzende Weitergabe an jüngere Generationen hin. Bei der Preisverleihung an Kiesow wurde übrigens auch das christliche Erbe und das Handeln als Christ betont. Gewiss, das lag auch an der Biographie einiger Redner und Preisträger, die aus protestantischen Pfarrhäusern stammen.

Wichtig ist, dass ein Verständnis bei den Verantwortlichen und in der breiten Bevölkerung vorhanden existiert, das kulturelle Erbe der vorhergehenden Generationen zu erhalten. Manche Bürger und Verantwortliche meinen, dass alte Gebäude oder Bodendenkmäler oder nichtmaterielle Erbe (Mundarten, alte (hand-)Schriften) nicht wert sind zu erhalten. weil sie nie gelernt haben diese Werte zu erkennen und zu schätzen. Für einige sind die Begriffe 'historisch-kulturelle Erbe und Identität' Fremdwörter, die vielleicht in ihre Sprache (in welcher nur?) übersetzt werden müssen oder diese Personen müssen pädagogisch an die Idee der Kulturerhalts herangeführt werden. Und selbst die Verantwortlichen, die Sonntagsreden über das kulturelle Erbe halten, sind nicht immer konsequent genug in ihrem Handeln. Wort und Tat erweisen sich dann meist als zwei verschiedene paar Schuhe.

In jedem Fall ist sehr sinnvoll, wenn Vorkämpfer für den Erhalt des kulturellen Erbes mit allen Ehren ausgezeichnet werden. Sie sollten uns allen als Vorbilder dienen und die Bürger an die Aufgabe des Erhalt des historisch-kulturellen Erbes heranführen.

Besten Dank an O.K. für die Übertragung seiner Einladungskarte.

Nachtrag Jeder kennt die Redewendung ''die Gebete wurden erhört'. Man kann fast glauben, analog zu dieser Redewendung, dass das Postings dieses Blogs von den oben adressierten Verantwortlichen nicht nur gelesen wurde und sondern auch, dass die Anregungen befolgt werden. Jedenfalls wurde in der ''Neuen Westfälischen'' über die Gründung der Warburger Denkmalstiftung berichtet. Private Stifter, die anonym bleiben möchten, haben 500,000€ für diese Stiftung gespendet. Jeder Bürger kann das Stiftungskapital mit eigenen Spenden erhöhen. Zudem ist ein "Warburger Denkmal-Salon" geplant, der als runder Tisch gedacht ist, quasi eine Plattform von Interessenten an Denkmalschutz. Dabei soll auch die jüngere Generation adressiert werden. Mehr Informationen findet man hier: Bericht über die Gründung der Warburger Denkmalstiftung und zur Deutschen Stiftung Denkmalschutz. Einen herzlichen Dank an die Stifter der Warburger Denkmalstiftung. Jetzt fehlt in Warburg nur noch eine Stiftung für die Bewahrung und Bearbeitung des immateriellen Kulturguts.

Mittwoch, 6. April 2011

Rückkehr des Kfz-Zeichens WAR?

Die Verkehrsministerkonferenz hat beschlossen, dass die Autofahrer ihr Kfz-Kennzeichen (unter beispielsweise den alten 300 Kreiskennzeichen) in Zukunft frei auswählen können. Die Kennzeichen sollen auch identitätsstiftend sein. [mehr]