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Sonntag, 11. September 2016

Hat die Kirche mit den politischen ändernden Entwicklungen ein Problem?

Vor nicht allzu langer Zeit wurde von den Kirchenkanzeln Wahlempfehlungen mehr oder weniger direkt den Gläubigen verkündet. Während es hauptsächlich auf Wahlempfehlungen für die christliche Parteien hinauslief, wurde diese Praxis zeitweise immer weniger. Heute werden die Kirchen eher als Vertreter der ökologischen und sozialen Bewegung bzw. Parteien wahrgenommen. Die Leitbilder sind die Bewahrung der Schöpfung, Solidarität mit den Schwächeren, ob soziale oder verfolgte. Manche Bürger sehen deshalb schon die Kirchen als Aussenstellen der ökologischen und sozialen Parteien. Die Kirchen habe in Zeiten von politischen Richtungswechseln immer ein Problem. Denn ihnen drohen entweder der Vorwurf der Ewiggestrigkeit oder der Anpassung an und des Hinterherlaufens des Zeitgeistes. Beides kann ihre Gläubigen, die andere politische Ansichten besitzen, enttäuschen und zu Verlusten von Mitgliedern aber auch ihrer Glaubwürdigkeit zu führen. Wenn der nächste Politikwechsel stattfindet, dann werden die Kirchenvertreter spätestens mit ihrer früheren Aussagen und Handlungen konfrontiert. Die Vertreter können aber nicht, wie Politiker, abgewählt werden, sondern bleiben bis zum Ruhestand in ihren Ämtern. Deshalb darf man schon gespannt sein, welche Änderungen in den Stellungsnahmen stattfinden werden, wenn die jetzige Entwicklungen ihren Lauf nehmen. In Zeiten in denen die Kirchen auch Opfer der dominierenden Politik, bspw in autoritären Systemen, zu verzeichnen hatten, hat sie es stets verstanden sich als Opfer darzustellen, obwohl sich einige ihrer Vertreter manchmal auch mit den Herrschenden in der Regel arrangiert haben. Dies hilft wiederum nicht die Glaubwürdigkeit in den Augen der Öffentlichkeit zu erhöhen.

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