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Samstag, 27. August 2016

Armut im ländlichen Raum

Armut ist eine Erscheinung, die es sowohl im ländlichen Raum als auch in Städten und Ballungsräumen gibt sowie in Entwicklungsländern aber auch in Industriestaaten. Im ländlichen Raum ist den Nachbarn die Armut der Mitbewohnern wahrscheinlich bewusster als in städtischen Gegenden, da sie sichtbarer ist. In letzteren gibt es eher Wohnviertel, in denen mehrere arme Bewohner wohnen. Die wohlhabende Menschen kommen selten in diese Viertel, während in einem Dorf diese sozialräumliche Stratifizierung eher selten existiert. Wenn auf dem Land die Nachbarschaftshilfe gut funktioniert und es Menschen mit Empathie und Hilfsbereitschaft gibt, kann dort durch ehrenamtliche Hilfe mehr erreicht werden als in den Stadtviertel, in denen Sozialarbeiter und das Sozialamt fast allein verantwortlich für die Armen bleiben. Nachbarschaftshilfe mag es auch dort geben, aber wenn alle gleicharm sind, wird sie eher zur gegenseitige Hilfe ohne Unterstützung von Erfolgreichen und Wohlhabenderen. In die städtischen Armenviertel siedeln sich in letzter Zeit auch Hilfsbedürftige aus anderen Ländern an. Diese Entwicklung kann die soziale Lage und Sicherheitsprobleme in den Viertel verschärfen. Sicherheitsprobleme bedeuten auch einen Mehraufwand an finanzieller Belastung. Dies kann von armen Menschen oft nicht aufgebracht werden. Politiker, Wirtschaftsführer und Journalisten sieht man selten in diesen Viertel. Man redet eher über die Viertel und deren Bewohner, ohne die genauen Probleme zu kennen. Ein Vorteil in einem Ballungsraum gegenüber dem Dorf zu leben, kann es sein, einen Arbeitsplatz zu finden. Im ländlichen Raum ist die Zahl der Arbeitsplätze beschränkt und die Anfahrt mit höheren Hürden (Zeit und Kosten) verbunden. Ein Problem für Aussenstehenden ist es, die Art der Armut und einen Lösungsansatz zu erkennen. Denn es gibt Menschen, die ihre Armut öffentlich vorführen und daraus ein ''Geschäftsmodell'' entwickelt haben und es gibt Menschen, die dies bspw. aus Scham nicht tun, haben oft größere wirtschaftliche Probleme. Hilfsbereite Menschen fällt es nicht leicht sich zu entscheiden, wem sie helfen sollen, da ihnen die nötigen Informationen fehlen. Das quasi geschäftsmäßige Zurschaustellen von Armut schadet den wirklich Hilfsbedürftigen. Die Scharm und die herablassende Kritik von bessergestellten Menschen, führt dazu, dass man über diese Armut und den Menschen wenig weiss. Dies wäre aber notwendig, um ihnen adäquat helfen zu können. Hinzu kommt, dass arme Zuwanderer laut Gesetz in einem Sozialstaat ebenso Anspruch auf soziale Hilfe besitzen und die Ressourcen des Staats nicht unendlich sind. Deshalb verwundert es manche Verantwortliche, dass es auch einheimische Bürger gibt, die unter Armut leiden. Dieses Problem wurde lange Zeit verdrängt und wird von anderen Menschen thematisiert. Ein weiterer Aspekt ist der Sozialbetrug, dabei werden bewusst falsche Angaben gemacht, um Sozialleistungen, die den Betrügern nicht zustehen, zu 'erschleichen'': Dies alles erhöht bei armen Menschen, die sich für ihre Armut schämen, nicht als faul oder unfähig gelten wollen und ehrlich bleiben möchten, die Gefahr nicht auf die eigene Lage zu informieren. Hier sind gute Lösungen gefragt. Es scheint, dass das direkte Umfeld, soweit existent, ihnen besser als der Staat helfen kann.

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