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Mittwoch, 23. Juli 2014

Warum die Arbeitslosenzahlen auf dem Land trügen?

In einer Diskussion über den Vergleich von Arbeitlosigkeitstatistiken zwischen Ballungsräumen und dem ländlichnm Raum, werden Zahlen meist einfach gegenübergestellt. So beispielsweise jüngst bei Gelsenkirchen und dem Kreis Borken. Dort beträgt jeweils die Arbeitslosigkeit (2014) bei 15,5% und bei 4,2%. Was folgert man daraus? Eventuell nicht das korrekte Fazit! Denn im ländlichen Raum ist die Abwanderung von jungen Arbeitskräften in Ballungsräumen größer als in Ballungsräumen. Zudem gibt es Pendler, die im ihrem Landkreis keine Arbeit finden. So gibt es im Kreis Borken viele Arbeitnehmer, die in das Ruhrgebiet pendeln. Dadurch entsteht eine Verzerrung, der Statistik. Ungeachtet dessen haben sich im Münsterland einige mittelständische Betriebe an dem überregionalen Markt orientiert und machen auch deutschlandweit Umsatz. Dies hat mit Sicherheit Arbeitsplätze geschaffen, aber ist nicht der alleinige Grund für die niedrige Zahl. Wenn ein großes Industriewerk beispielsweise wie in Bochum (Nokia, Opel) schließt, dann werden auf einen Schlag mehrere tausende Arbeitnehmer arbeitslos und diese ziehen nicht notwendigerweise in andere Regionen Deutschlands, wenn es dort auch keine Arbeit gibt. Denn die Arbeitnehmer haben ihre Wohnung, Familie, Frau mit Beruf, Kinder in der Schule, Freunde und Kontakte vor Ort. Bei jungen Leuten und vielen Arbeitnehmern im ländlichen Raum ist die Notwendigkeit gegeben, nach der Schule oder Ausbildung, wenn sie vor Ort nichts finden oder sowieso studieren, den Ort zu wechseln oder zu Pendeln. Das berühmte Beispiel sind Arbeitnehmer, die aus dem ländlichen Raum rund um Kassel täglich nach Frankfurt pendeln. Durch diese Mobilität und durch den Wegzug wird der regionale Arbeitsmarkt auf dem Land entlastet und dies spiegelt sich in den Statistik wider.

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