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Samstag, 26. Juli 2014

Martktreffs als Tante Emma Laden 2.0.X

Es gibt vielfältige Ideen zum Einzelhandel im ländlichen Raum, wie in diesem Blog schon mehrmals berichtet. In Schleswig Holstein versucht man es nun mit Marktreffs in kleinen Ortschaften. Der Ansatz ist richtig überlegt, man bündelt mehrere Grundversorgungen unter einem Dach: die Grund-und Nahversorgung von Lebensmitteln und Haushaltsartikeln, sozialer Treffpunkt (
Klöntreff
), Kommunikation (Poststelle) und gfls. Arztpraxis und Bankgeschäfte (rollende Bank). Diese Bündlung der Daseinsversorgung ist nicht schlecht. Früher gab es ähnliche Möglichkeiten: im Nebenzimmer einer Gastwirtschaft konnte man zweimal die Woche nachmittags beim Metzger, der aus dem Nachbarort anreiste, einkaufen und im Untergeschoss gab es dann den Kolonialwarenladen. In der Gaststätte selbst konnte man den Arzt, der dort bei seinem Landbesuch dort sass, medizinisch konsultieren. Die anderen Gäste waren dann unweigerlich Zuhörer. Heute ist so eine medizinische Behandlung in der Öffentlichkeit nicht mehr denkbar. Aber jeder Ort sollte ein Krankenstation, ähnlich wie eine Imfirmierie in Frankreich, besitzen, für die Behandlung von Notfällen, oder für Sprechstunden der Ärzte, die in die Ortschaften fahren. Wenn dann zeitgleich und in unmittelbarer Nähe ein Einkauf und Begegnungen, vorzugsweise bei einem Getränke und/oder Imbiss, möglich sind, umso besser. Denn die Menschen auf dem Land brauchen ab und an auch Begegnungen. Eine Poststelle für das Versenden und Abholen von Paketen rundet die Daseinsvorsorge ab. Ob dadurch
das Sterben der Dörfer gestoppt werden kann
steht auf einem anderen Blatt.

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