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Sonntag, 25. Januar 2015

Land der Plagiatoren und Kopisten

Eines der Probleme mit dem Journalismus in Deutschland ist die zunehmend mangelnde Qualität und Originalität. Immer wieder findet man Artikel, die eigentlich nur Übersetzungen und Übertragungen von Vorlagen (Artikel, Berichte) aus anderen Zeitungen und Medien sind. Diesen werde aber selten oder nicht zitiert oder erwähnt. Manchmal wird auch die Grundaussage der ursprünglichen Texte verändert oder nur ein Aspekt herausgegriffen. Die Leser werden unwissend gehalten über den Ursprung und die Grundaussagen des Artikels. Man kann davon ausgehen, dass die Erstautoren bei der Nutzung von ihren Werken auch nicht honoriert bzw. bezahlt werden für die Verwendung ihre Vorlagen. Bei Bildern sieht die Rechtslage meist anders aus. Die Fotografen haben ein Anrecht auf die Verwertung ihrer Bilder, ein Autor nicht oder nur bedingt. Ähnliches gilt auch für Erfindungen und Innovationen. In wenigen Fällen können die Urheber auch von der Wiederverwendung ihrer Ideen materiell und ideell profitieren. Meist muss der Urheber einen schwierigen juristischen Prozess anstrengen. Dies kostet Geld und Zeit. Der Ausgang ist in der Regel ungewiss. Wenn die Kopisten wirtschaftlich mächtig und die Urheber finanziell klamm sind, dann erhöht sich das Risiko durch ein Rechtsverfahren zu seinem Recht zu kommen.
Die Gesetzgeber könnten bei diesem Problem Abhilfe schaffen, aber entweder wollen sie nicht (es wurden jüngst ja auch Plagiate bei Doktorarbeiten von Gesetzgebern aufgedeckt) oder sie wollen dieses Problem nicht erkennen oder die Lobby der Kopisten ist zu einflussreich. Wenn die Autoren und Urheber von ihren Innovationen leben könnten, dann wird aus dem Land der Plagiatoren und Kopisten ein Land der Dichter und Denker, d.h. ein Land mit Zukunft. Im ländlichen Raum ist die Verwendung von Textvorlagen auch nicht so gut ausgeprägt, aber vielleicht sollte von hier eine Änderung des Bewusstseins ausgehen. Dies würde einen dringend notwendigen Kulturwandel einläuten.

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