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Dienstag, 13. Januar 2015

Fast wie beim Schützenfest

Das Attentat auf die Redaktion von Charlie Hebdo letzte Woche war schrecklich und brutal. Am Sonntag gab es in Paris eine riesige Demonstration, bei der viele Staatschefs mitgingen. Der Titel in den Zeitschriften am Sonntag war: Paris ist heute Welthauptstadt. Nun ja, heute wird in den Medien das Ereignis besprochen, warum fehlte Obama?, Sarkozy drängte sich nach vorne, Netanjahu hat sich selbst eingeladen, Merkel auf dem Foto in einer Zeitung ausgeschnitten usw. So stellt man sich die Diskussion beim Schützenfest vor, aber nicht bei einer Veranstaltung von dieser Tragweite. Was will die Presse mit diesen Royals Geschichten uns sagen? Wahrscheinlich nichts, sondern nur ablenken, oder? Denn der Mehrwert dieser Berichterstattung ist fragwürdig. Die Leute fragen sich doch, wie konnte dies trotz Sicherheitsmaßnahmen passieren? Wie erkläre ich dies den Kindern? Wie geht es nun weiter? Die Opfer aus dem Supermarkt wurden ganz vergessen. Dabei ist dieses Attentat nicht minder bedeutsam. Immerhin wollen viele Franzosen jüdischen Glaubens Frankreich verlassen. Aber auch für den Normalbürger stellt sich die Frage, wie sieht es mit der Sicherheit im Land aus? Heute wurde eine Studie in Washington veröffentlicht, die empfiehlt IS-Kämpfer, die aus den Kriegsgebieten zurückkommen, wieder gut zu integrieren, damit die Sicherheitsrisiken reduziert werden. Dies widerspricht vielen Prinzipien, bspw. Mörder nicht frei rumlaufen und in das Land einreisen zu lassen. Zudem sollen diese Leute mit viel Geld gefördert werden, obwohl andere Menschen die keine Gefahr für die Allgemeinheit darstellen, vielleicht mehr Hilfe benötigen. Damit werden die westlichen Werte in Frage und das Gefühl für Gerechtigkeit auf den Kopf gestellt und die Angst vor neuen Anschlägen in der Bevölkerung erhöht. Darüber liest man nichts in den Medien. Werden sich die Europäer langsam daran gewöhnen müssen, dass hier eine ähnliche Sicherheitslage wie im Nahen Osten entsteht? Warum nur?

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