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Freitag, 15. August 2014

Mehr Kultur- und Geschichtsarbeit anstatt Touristenattraktionen

Der Regionalforscher und Kulturgeograph Werner Bätzing von der Universität Erlangen stellt fest, dass die Gemeinden in den Alpen, abseits der Städte, die gleichen Probleme hätten, wie Gemeinden im ländlichen Raum. Er sieht in dem dünn besiedelten ländlichen Räume eine wichtige Funktion: "Sie sind notwendig, damit die großstädtischen Netzknoten auf Dauer stabil bleiben." Die Zeitung interpretiert dies so: ,Der ländliche Raum sorge für Bodenhaftung bei den Städtern, indem er ihnen Identität gebe und Naturerleben ermögliche.' Bätzing sieht in dem Aufbau von spektakulären Touristenattraktionen den falschen Ansatz, da durch Konkurrenz unter den Gemeinden, der 'Wow Effekt' einer neuen touristischen Einrichtung schnell verhallt. Die Besucher sollten eher sich mit der Umwelt, der Geschichte und Kultur des Raums auseinandersetzen. Dies ist genau die entgegengesetzte Richtung. Um Bätzing´s Vorschlag umzusetzen, müssten die Gemeinden die Kultur- und Geschichtsforschung vor Ort fördern. Bislang werden diese Aufgaben einigen wenigen Idealisten bearbeitet, die noch selber dafür noch Gelder ausbringen müssen. D.h. mehr Kultur- und Geschichtsarbeiten anstatt aufwändige Touristenattraktionen. Mit Touristenattraktionen sind nicht Sehenswürdigkeiten gemeint, sondern künstliche, meist teuere, Publikumsattraktionen. Zusammengefasst: Die regionale und historische Wertschätzung und Identität sollte durch die Verantwortlichen (Gemeinden, Tourismuseinrichtungen) mehr hervorgehoben werden.

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