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Mittwoch, 18. Februar 2015

Ist die Einwanderung die Lösung?

Der ehemalige Bundestagspräsident Thierse hat bei einem Besuch in Teterow im Landkreis Rostock sich dahingehend geäußert, dass Rechtsextremismus „gerade im ländlichen Raum eine ernstzunehmende Gefahr“ ist. Aber gerade das Beispiel Teterow zeigt, dass dies nicht stimmt. Die Bundespolitik versucht hier von den eigenen Fehlern abzulenken. Jüngst hat der Fraktionsvorsitzender der SPD im Bundestag Thomas Oppermann, die Einwanderung aus der Türkei und Ägypten gefordert, um die Renten abzusichern. Früher war der Geburtenüberschuss im ländlichen Raum ein Garant für Bevölkerungswachstum in Deutschland. Nicht wenige Menschen wanderten in die Ballungsräume ab, um dort zu arbeiten. Heute ist der Geburtenrückgang im ländlichen Raum aufgrund von Familienplanung aber auch aufgrund der Arbeits- und Lebensbedingungen zu verzeichnen. Die Politik hat zu sehr auf Wirtschaftswachstum der Unternehmen gesetzt und die Interessen der hier lebenden Familien fast vergessen. Die Familienpolitik würde als Gedöns angesehen und die Programme zur Stärkung der Familien haben nicht wirklich die verhoffte Wirkung erzielt. Insbesondere die Frage nach Vereinbarkeit von Beruf und Familie wurde nie richtig aufgegriffen. Zudem gab es in den letzten Jahrzehnten einen Kaufkraftverlust für de Bürger. Ob die Zuwanderung die Probleme der demographischen Entwicklung löst, darf bezweifelt werden. Es entstehen dadurch, wie jedem Bürger bekannt ist, neue Probleme. Zudem passen sich die Zuwanderer an die Bedingungen der Arbeitswelt an. Auch die zweite Generation an Zuwanderern kann sich nicht viele Kinder leisten. Ob Deutschland langfristig im Wettbewerb um gute Arbeitskräfte gegenüber klassischen Einwandererländern sich durchzusetzen wird, darf bezweifelt werden. Zudem ist die Abwerbung von Fachkräften aus anderen Ländern unsozial, weil diesen Ländern wichtige Arbeitskräfte weggenommen werden, die für die Entwicklung dieser Länder notwendig sind. Vielleicht sollte die Politik mal über die Vereinbarkeit von Beruf und Familien und über Kaufkraftverlust nicht nur nachdenken sondern auch handeln, damit Deutschland nicht zu sehr abhängig wird von der Zuwanderung.

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