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Samstag, 7. Januar 2017

Fehlt Politikerinnen der Beschützerinstinkt?

Im Prinzip ist es gut und richtig, dass in öffentlichen Debatten verschiedene Perspektiven eines diskutierten Themas beleuchtet werden. In einem Fall wirft eine taz-Redakteurin die Frage auf, warum in der Debatte über die Kölner Silvesternacht fast nur (alte weisse) Männer sich zu Wort sich melden? Kann dies vielleicht den Grund darin haben, dass in NRW und im Bund jeweils Frauen an der Spitze des Staates stehen? Und diese Politikerinnen am liebsten die Ereignisse verschweigen würden und sich nicht dazu äußern, weil sie die Voraussetzungen dafür durch ihre Politik verschuldet haben? Früher hat man Vergewaltigungen auch einfach verschwiegen und nicht zur Anzeige gebracht. Eine Mitverantwortung der Bundeskanzlerin wurde zumindest schon von einer anderen Politikerin erhoben. Dies zeigt, dass Frauensolidarität es weder zwischen Politikerinnen noch zwischen weiblichen Opfern von Übergriffen und den mitverantwortlichen Politikerinnen gibt. Gewiss schwingt hier aber auch der Vorwurf und reflexartige Vorurteile gegen ''alte weisse Männer'' mit. Wenn man sich den Umgang mit den jüngsten Ereignissen in Berlin und Köln anschaut, sieht es so aus, als ob die Verantwortlichen davon nur ablenken wollen. Es kann natürlich auch ein männlicher Beschützerinstinkt sein, der Männer dazu verleitet sich für Frauen, die potentielle Übergriffe ausgesetzt sind, einzusetzen und Schutz einfordern, weil die Politikerinnen in dieser Hinsicht einen Komplettausfall darstellen. Vielleicht fehlt ihnen (den verantwortlichen Politikerinnen) auch nur ein Empathiegefühl gegenüber missbrauchten Frauen und/oder ein Beschützerinstinkt gegenüber schwächeren Frauen und allgemein gegenüber Schwächeren in der Gesellschaft?

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