,,Es hat mit der Provinzialität zu tun. Mit dieser unglaublichen Provinzialität, die sich also immer mehr, je mehr man in Deutschland eigentlich das Ausland kopiert, einschleicht.''
Bravo Dietl! - er dreht den Spieß um: Dietl will hier diejenigen, die sich in der Nachahmung der Amerikaner selbst genügen und die "deutsch" Gebliebenen als provinzlerisch abzuwerten pflegen, selbst als engstirnige Provinzler verstanden wissen. Für Dietl sind die kritiklosen "Kopierer" also selbst borniert.
Wer dagegen das Provinzialismus-Klischee im landläufigen Sinne verwendet,
versteht dies als Totschlag-Argument und möchte damit eine unliebsame Diskussion abwürgen. Das dadurch beleidigte Gegenüber reagiert in der Regel mit Schweigen. Der Provinzler-Vorwurf stellt nämlich eine handfeste Diskriminierung dar. Denn die Adjektive ''provinziell und kleinlich'' werden abwertend gebraucht. Diejenigen, die von ihren Händen Arbeit und im harten Wettbewerb noch nie ihr tägliches Einkommen bestreiten mussten, können anderen vorschnell und vorlaut vorwerfen kleinlich zu sein, da sie die Lebensbedingungen der kleinen Leute nicht kennen. Wieso wird überhaupt die Provinz abgewertet? Wenn man in Ballungsräume kommt und sie mit dem ländlichen Raum vergleicht, dann fragt man sich welche langweiliger und uninteressanter ist. Wenn gewisse Leute, wie diese Verbal-Junker, die Qualitäten der Provinz nicht erkennen, nicht wertschätzen und mit ihnen nichts anfangen können, dann sollen lieber nichts sagen anstatt billige Kopien von anderer Lebensstile zu imitieren und großspurig aufzutragen. Denn eine Kopie, auch wenn sie international sein soll, kann man eher erkennen und sie wird meist billiger bewertet als ein regionales Original.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen