Stat

Mittwoch, 6. Juli 2016

Sind Stammtische das Grundübel?

Der deutsche Stammtisch scheint als das Grundübel der Menschheit. Alles böse stammt vom Stammtisch und deshalb ist er das Hassobjekt einiger Gruppen. Orientalische Tee- und Shisha-Bars scheinen dagegen wie ein Hort von Frieden, Freude Eierkuchens. Und weil die Stammtische so böse sind, haben die deutschen Journalisten, die diese besuchen sich nun auf englische Pubs wegen der Brexit-Entscheidung, auf die polnischen Milchbars wegen des Nationalismus, die österreichischen Heurigen wegen der hohen Zustimmung für den rechte Präsidentschaftskandidat und auf die ungarische Gulaschsuppenküchen wegen der unverschämten Flüchtlingspolitik und wegen dem Rechtsruck sowie auf die griechischen Cafenions wegen des Euros, die dortige Korruption und die Verschuldung eingeschossen. Aber dies sind nur Ablenkungsmanöver, um den deutschen Stammtisch aus der Schusslinien zu bekommen. Wie gut, denn ansonsten würden diese auch kritisiert, dass es in Syrien keine deutschen Stammtische gibt. Denn in den Teehäusern werden Gespräche immer geheimdienstlich abgehört und niemand wagt die Regierung wegen der drohenden Gefängnisstrafen zu kritisieren. Dies sind scheinbar ideale Verhältnisse für die deutsche Politik, deshalb man anscheinend auch einige Vertreter ins Land gelassen hat, damit dieses Beispiel auch in Deutschland Schule machen kann. Aber um schon mal vorbeugend gegen Stammtischparolen vorzugehen, hat man in Deutschland die öffentlich rechtlichen Medien, die die Oberhoheit im Meinungskampf, zwangsgebührenfinanziert, eingesetzt, aber man hat auch Experten. Es gibt sogar als Experten für Stammtischparolen, einen Professor für Erwachsenbildung, Dank einer renommierten Universität an Rhein und Ruhr. Dank dieses Experten wissen wir nun, dass Rechtspopulismus psychologische Gründe hat, weil man Angst vor Andersdenkenden (wie war das nochmal mit Brüssel und Berlin?, denn auf alternativlose Politik dürfen sich keine Alternativen entwickeln, wo käme man damit hin? Honi lässt grüssen) hat. Seit Siegmund Freud, eine der wichtigsten Erkenntnisse der Psychologie. Nur komisch, dass dieser Stammtischgänger und -vertreter sogar noch Platz für weitere Flüchtlinge in seinem ländlichen Ort sieht. Da scheint die herrschende Theorie des Experten und die Meinungen einiger Gruppen über Stammtische vielleicht doch nicht zu stimmen. Im dies zu erklären bereitet sich bestimmt der nächste Experte schon auf seine Professur vor, aber die Gefahr der Arbeitslosigkeit droht. Denn den Stammtisch kann man als kommunikativen Kleinstbiotop, bei dem sich die Teilnehmer ihren Frust über Politik und Gesellschaft von den Seele reden, betrachten, der im Zeitalter von Twitter und Facebook ernsthaft vom Aussterben bedroht ist und nicht von den manchmal geforderten GSG-7 Einsätzen.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen