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Donnerstag, 11. Februar 2016

Warum sind Regionalkrimis so gefragt?

,,Blutige Provinz'' unter diesem Titel wird in der Literaturkritik des Sterns, in der Nr. 5, 2016 der Erfolg der Regionalkriminalromane gefeiert. Laut Verfasser finden die Werke reissenden Absatz. Dies dürfte neben der schriftstellerischen Qualitäten der Autoren auch an dem regionalen Bezug und der Regionalsprache in den Werken, aber auch am wirklichen Leben der Menschen und an dem Wiedererkennungswert der Personen und Orte liegen. Man kennt dies auch von Fernsehen Kriminalreihen. Nicht nur die Schauspieler sondern auch die Region, in der die Handlung spielt, scheint für die Leser interessant zu sein. Dies ist auch ein Zeichen der regionalen Identitätsbildung in einer globalen Welt. In einer globalen Welt sind die Entwicklungen und Akteure meist unverständlich, unbekannt und abstrakt. Warum das Genre Regionalkrimis überhaupt so beliebt ist, wird selten thematisiert. Einer These nach sollen die Lesern an der Ordnung bzw. hier der Wiederherstellung von Ordnung, die durch kriminelle Handlungen zerstört wurde, interessiert sein. Dies entspricht einem Wunsch nach Heilung. Zudem bieten die Werke eine Spannung und Rätsel. Es gibt quasi ein Verbrechen vor der Haustür, wo sonst kaum etwas passiert. Zudem bieten diese Rätsel die Herausforderungen, die Fälle durch Kombinatorik und Intuition und die versteckten Anspielungen selbst aufzulösen. Die Leser können mitdenken. Die Bayrische Staatsbibliothek hat sogar schon eine Bestenliste für Regionalkrimis, für das Jahr 2014 herausgebracht. Die Bestenliste ist wiederum eine Aufstellung einer wirtschaftlichen Rangordnung und Werbung. Denn eigentlich dürften die Auflagen der Werke nicht so hoch sein, weil die Leser nicht alle Regionen und Hintergründe in den Handlungen kennen.

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